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Grundlagen und erste Erfahrungen mit der Erbium:YAG-Laser-Vitrektomie
J. Weindler2 , C. Wiemann 1, J. Foth1, M. Krause1
(1Physikalisches Institut, Universität Kaiserslautern
2 Gemeinschaftspraxis Esslingen)
Der Erbium:YAG-Laser eignet sich aufgrund seiner Wellenlänge von 2,94 µm besonders gut zur Bearbeitung von Gewebe mit hohem Wassergehalt wie dem Glaskörper. Methode: In In-vitro-Untersuchungen wurde Abtragung von Schweineglaskörper sowie Ausmaß der Kavitationsblase und der Schockwelle an der Laserspitze mit dem ERBIUM:YAG-Laser (Pacolase; Aesculap-Meditec) untersucht.
Ergebnisse: Der Abtrag mit einem Laservitrektom erfolgt mit Abtragraten bis über 3 g/min wesentlich schneller als mit mechanischen Vitrektomen. Mit steigender Energie und Impulsfrequenz nimmt die Abtragrate zu. Bei den verwendeten Impulslängen und -energien entstehen am Ende der Laserfaser Cavitationsblasen, die eine Länge von 1-2 mm erreichen können. Die Dauer der Cavitationsblasen beträgt ca. 1,5 x Impulsdauer. An der freien Laserspitze können beim Kollaps der Cavitationsblase Druckimpulse über 25 bar entstehen. Da die Scherviskosität des abgetragenen Glaskörpers stark reduziert wird, ist eine geringere Saugung während der Vitrektomie erforderlich.
Schlussfolgerung: Die Photoablation scheint bei der Laservitrektomie eine geringe Rolle zu spielen. Vielmehr wird vermutlich der Glasköper bei der Laservitrektomie vergleichbar dem mechanischen Vitrektom durch die "Cavitationsblase geschnitten". Erste klinische Erfahrungen bestätigen, daß die Erbium:Yag-Laser-Vitrektomie eine wesentlich schnellere und traktionsärmere Abtragung des zentralen Glaskörpers ermöglicht. Folgende Parameter können derzeit für die Erbium:YAG-Laser-Vitrektomie empfohlen werden: Impulsenergie zwischen 10 bis 30 mJ, Impulsfrequenz 20 bis 100 Hz, Vitrektomöffnung >300µm. Weitere Fortschritte sind zu erwarten, da bei der Laservitrektomie sowohl kleinere als auch gebogene Vitrektome eingesetzt werden können.
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