Wissenschaftliche Beiträge 2000

77 V

Viscocanalostomie - Die Erfahrungen der Augen-Tagesklinik Groß Pankow

K.D. Freiherr von Wolff
Groß Pankow


Hintergrund: Die Glaukom-Chirurgie zielt auf eine dauerhafte und komplikationsarme Senkung des intraocularen Druckes ab. Dabei wurden in der Geschichte die verschiedensten Wege beschritten. Die Mannigfaltigkeit der Methoden zeigt aber auch, daß bis zum heutigen Tage nicht die ideale drucksenkende Operation gefunden werden konnte. Als Goldstandart gilt im europäischen Raum derzeit die Trabekulektomie bzw. gedeckte Gonotrepanation ggf. unter Verwendung von Antimetaboliten.
Methoden: In den letzten 4-5 Jahren hat sich, ausgehend von Südafrika, die Viscocanalostomie auch in Europa als neue und erfolgversprechende Operationsmethode etabliert. Dabei wurden in verschiedenen Zentren verschiedene Modifikationen entwickelt. Im Wesen stellt die Viscocanalostomie jedoch eine tiefe Sklerektomie dar.
Ergebnisse: Bei der von Stegmann beschriebenen Originalmethode wird zusätzlich der Schlemmsche Kanal mit Viskoelastikum gespreizt und dasselbe zur Aufrechterhaltung einer während der Operation gebildeten intraskleralen Kammer in diese eingegeben. Die angestrebte Drucksenkung erfolgt dadurch, daß der Abfluß des Kammerwassers unter Umgehung des pathologischen Trabekelwerks erfolgt. Da weiterhin die physiologischen Abflußwege über den Schlemmschen Kanal genutzt werden, ist der resultierende Druck durch den intraskleralen Venendruck determiniert.
Schlussfolgerung: In unserem Hause wurden in den letzten 2 1/2 Jahren mehr als 400 Operationen dieser Art durchgeführt. Im Referat werden das operative Vorgehen, die intra- und postoperativen Komplikationen sowie die Ergebnisse bis zu 2 Jahren postoperativ dargestellt und ausführlich diskutiert.

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