Wissenschaftliche Beiträge 2000

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Topische Anästhesie und Peribulbäranästhesie bei Clear-Cornea-Kataraktchirurgie

G. Wellermann, T. Kohnen
(Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Augenheilkunde, Frankfurt am Main)


Hintergrund: Die Retro- und Peribulbäranästhesie als weit verbreitetes Anästhesieverfahren in der Kataraktchirugie beinhaltet allgemein bekannte Risiken. Mit Einzug von minimal invasiven Kleinschnittechniken sind neue topische Anästhesieformen eingeführt worden.
Methode: Intraoperative Komplikationen in 400 konsekutiven Eingriffen mit selbstdichtenden Hornhauttunnelschnitten und Faltlinsenimplation eines erfahrenen Operateurs (T.K.) wurden ausgewertet. Patienten der Gruppe A (n=200) wurden in Peribulbäranästhesie (PBA) mit 5 ml Xylocain 2% anästhesiert, Patienten der Gruppe B (n=200) wurden in Tetracain-Tropf-anästhesie und intrakameraler Lidocainapplikation (TA) zur anästhesiert.
Ergebnisse: In Gruppe A (PBA) traten in 5 Fällen (2,5%) intraoperative Komplikationen auf (1x posteriore Kapselruptur ohne GK-Prolaps, 1x posteriore Kapselruptur mit GK-Verlust, 1x Kapsulorhexisriß mit Sulcusimplantation der IOL, 1x Inzisionsvergrößerung mit Hornhaut-naht, 1x Zonulolyse). In Gruppe B (TA) kam es in 3 Fällen (1,5%) zu intraoperativen Komplikationen (2x Inzisionsvergrößerung mit Hornhautnaht, 1x Kapsulorhexisriß mit Sulcusimplantation der IOL). Mit Ausnahme von zwei Fällen konnten alle Intraokularlinsen komplikationslos in den Kapselsack implantiert werden. Die Komplikationsrate in beiden Gruppen (n=400) betrug insgesamt 2,0 %.
Schlussfolgerung: Die Tropfanästhesie mit zusätzlicher intrakameraler Lidocainapplikation stellt eine Alternative zur Peribulbäranästhesie bei Phakoemulsifikation mit Hornhaut-tunnelinzision dar. Eine erhöhte intraoperative Komplikationsrate unter Tropfanästhesie konnte nicht beobachtet werden.

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