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Einfluß der Clear-Cornea-Phakoemulsifikation auf den Augeninnendruck bei Patienten mit Offenwinkelglaukom
H.-J. Grein, W. Lieb, S.E. Schneider, F. Grehn
Universitäts-Augenklinik Würzburg
Patienten und Methoden: Retrospektiv wurde das Verhalten des IOP nach extrakapsulärer Kataraktextraktion in clear-cornea-Phakoemulsifikation bei Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom (POWG) und PEX-Glaukom untersucht und die begleitende drucksenkende Therapie dokumentiert. Erfasst wurde eine konsekutive Folge von 94 Cataract-Operationen (76 Patienten; Alter bei Operation im Mittel 74 ± 6,9 Jahre, Bereich 57-90 Jahre). Bei 67 Augen lag ein POWG, bei 27 ein PEX-Glaukom vor, jeweils mit nachgewiesenem Glaukomschaden. Alle Operationen wurden in standardisierter Technik vorgenommen: 3,5 mm temporale Inzision mit der Diamantlanze, Phakoemulsifikation, Faltlinse. Ausschlußkriterien waren eine Nachbeobachtungszeit unter 6 Monaten, Zustand nach intraokularen Eingriffen und systemische drucksenkende Therapie. Der präoperative IOP und der zuletzt gemessene IOP unter Lokaltherapie wurde verglichen.
Ergebnisse: Es fand sich eine IOP-Senkung um 1,7±4,5 mmHg (Endpunkte des 95%-Konfidenzintervalls: 0,79 und 2,65) bei gleichzeitiger Reduktion der Anzahl der verwendeten Antiglaukomatosa von im Mittel 1,39 auf 0,95 (jeweils Min.=0; Max.=3). Der präoperative IOP betrug 18,3 ± 3,8mmHg. Nach durchschnittlich 12,3 ± 4,4 Monaten Nachbeobachtungszeit wurde im Mittel 16,6 ± 3,3 mmHg gemessen. Bei 62,8% aller beobachteter Fälle zeigte sich eine Drucksenkung nach OP, bei 8,5% bzw. 28,7% lag der IOP gleich bzw. höher.
Schlussfolgerung: Als Begleiteffekt einer Phakoemulsifikation in clear-cornea-Technik ist häufig eine mäßige Senkung des Augeninnendrucks bei gleichzeitiger Reduktion der lokalen drucksenkenden Begleittherapie zu beobachten, wenn das Glaukom vorher medikamentös einstellbar war.
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