90 V

Vergleich des operativ induzierten Astigmatismus einer Clear-Cornea-Incision von temporal und nasal

R. Neuber, St. Kohnen
Augenabteilung des Marienhospital, Aachen


Zusammenfassung: Es soll der operativ induzierte Hornhautastigmatismus einer temporalen und nasalen Clear-Cornea-Incision (CCI) zur Implantation einer faltbaren Acryl-IOL untersucht werden. Sowohl nach 2 als auch nach 22 Wochen zeigt sich ein hoch signifikanter Unterschied.
Patienten/Methoden: Wir implantierten bei 21 Patienten (Alter 75,1 Jahre, 42 Augen) am rechten Auge (OD) über eine temporale und am linken Auge (OS) eine nasale CCI eine faltbare Acryl-IOL über eine gemessene Schnittbreite von 3,8 mm. Wir untersuchten praeop. und in der 2.(6-44 Tage) und 22. (116-208 Tage) postop. Woche mittels C-Scan-Analyse (Fa. Technomed) den Hornhautastigmatismus. Berechnung des operativ induzierten Astigmatismus folgte mit der Holladay-Cravy-Koch-Formel. Die statistische Auswertung machten wir mit dem abhängigen Wilcoxon-Test.
Ergebnisse: Der operativ induzierte Astigmatismus des OD betrug in der 2. postop. Woche 0,59 D. (0,02-1,77 D.,SD=0,47 D.) und reduzierte sich in der 22. postop. Woche auf 0,47 D. (0,00-1,29 D., SD=0,34 D.). Am OS betrug er in der 2. Woche 1,55 D. (0,27-4,01 D., SD=0,84 D.) und in der 22. Woche 1,05 D. (0,00-1,96 D., SD=0,57 D.). Die Differenz zwischen OD und OS ist bei beiden Untersuchungsterminen hoch signifikant (p<0,01).
Schlussfolgerung: Es gibt eine hoch signifikante Differenz in dem Maß des operativ induzierten Astigmatismus einer CCI von temporal und nasal. Sowohl die Größe des induzierten Hornhautastigmatismus als auch der Unterschied zwischen temporaler und nasaler Incision nehmen jedoch mit der Zeit ab bzw. nähern sich asymptotisch aneinander an, und sind zumindest in den ersten 5 Monaten auch klinisch relevant. Der Unterschied durch die verschiedene Lokalisation der CCI entsteht am wahrscheinlichsten durch die geringfügig unterschiedliche Schnittkonfiguration.

Zurück