Wissenschaftliche Beiträge 2000

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QUALITÄTSSICHERUNG IN DER KATARAKTCHIRURGIE: QUALITÄTS-MANAGEMENTSYSTEM AN EINER UNIVERSITÄTS-AUGENKLINIK

U. Schönherr, A. Händel, M. Küchle und G.O.H. Naumann
Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen


Hintergrund: Ausgehend von der medizinischen Qualitätssicherung ist die Forderung nach einem umfassenden Qualitätsmanagement (QM) im Gesundheitswesen entstanden, das neben der Krankenversorgung auch Forschung und Lehre umfaßt.
Methode: Als erste Universitäts-Augenklinik in Deutschland wurde im April 1999 das QM-System unserer Klinik nach dem internationalen Standard DIN EN ISO 9001 von einer unabhängigen akkreditierten Überprüfungsgesellschaft zertifiziert. Bestandteil dieses QM-Systems sind auch unsere Bemühungen um Qualitätssicherung in der Kataraktchirurgie. Grundprinzipien eines Qualitäsmanagements sind neben einer strukturierten Planung die Überprüfung der erreichten Ergebnisse anhand von Qualitätsindikatoren.
Ergebnisse: Unter anderem gelten folgende ophthalmologische Qualitätsindikatoren in der Kataraktchirurgie: Postoperativer Visusanstieg, postoperativer Astigmatismus, Kapselrupturen und Glaskörperverluste, postoperative Infektionen und Netzhautablösungen. Daneben muß die Co-Morbidität und Komplexität im Einzelfall berücksichtigt werden.
Schlussfolgerung: Die intraoperativen und direkt postoperativen Qualitätsmerkmale in der Katarktchirurgie können innerhalb einer Klinik lückenlos dargestellt werden. Ein von externer Seite nach internationalem Standard (z.B. ISO 9001) zertifiziertes QM-System sollte Vollständigkeit und Transparenz garantieren. Mittel- und langfristige postoperative Ergebnisse erfordern die Mitwirkung der nachbehandlenden Augenärzte. Um eine standardisierte Qualitätssicherung und Vergleichbarkeit der einzelnen Operationszentren zu erreichen, wären inneinandergreifende QM-Systeme nach einem gemeinsamen Standard erforderlich, die auch die Co-Morbidität und Komplexität im Einzelfall berücksichtigen.

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