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Aberrosskopie- und Topographie-gesteuerte Excimer-Chirurgie
Theo Seiler, Universitätsaugenklinik Zürich, Frauenklinikstraße 24, CH-8091 Zürich
Die Standard-Therapie der Excimer-Laser-Chirurgie besteht in der Anwendung von genormten Ablationsprofilen zur Korrektur von Myopie, Hyperopie und Astigmatismus. Häufig liegen am Auge jedoch optische Situationen vor, die mit solchen genormten Ablationsprofilen nicht korrigiert werden können, z.B. irregulärer Astigmatismus, Zustand nach refraktiver Chirurgie und optische Fehler höherer Ordnung. Zur Behebung solcher Pathologien kann heute mit Hilfe von Scanning-Spot-Lasern ein massgeschneidertes Profil erstellt werden, wozu allerdings vorhergehende Erfassungen der Optik notwendig sind, z.B. als corneale Topographien oder als Aberrometrien.
Die Topographie-geführte Ablation ist limitiert durch die Präzision der Formerkennung der Hornhaut durch die gängigen Topographiegeräte. Die Reproduzierbarkeit insbesondere beim irregulären Astigmatismus ist leider nicht besonders hoch und wird noch verschlechtert durch die Erstellung von echten Höhenkarten. Die klinischen Ergebnisse sind dementsprechend nicht besonders gut. Echte Visusverbesserungen finden wir bei der Behandlung von "central steep islands" und asymmetrischem Astigmatismus, während dezentrierte Ablationen in leider nur der Hälfte der Fälle erfolgreich behandelt werden können.
Durch die Bewertung des retinalen Bildes lässt sich die gesamte Optik des Auges erfassen in Form von Wellenfront-Karten. Von diesen lässt sich leicht ein Ablationsprofil bestimmen. Im Rahmen von prospektiven Studien haben wir die Wellenfront-geführte LASIK zur Behebung von myopem Astigmatismus nun mehrfach verfeinert und sind in der Lage, in mehr als der Hälfte der Fälle die präoperativ existenten Aberrationen, ebenso wie die durch die Operation induzierten Aberrationen zu verringern. Dies hat einerseits den Vorteil, dass wir den bei der Standard-Behandlung üblichen Visusverlust beim Dämmerungssehen vermeiden können und andererseits in mehr als 20 % der Fälle den Visus auf Werte von 2,0 und besser anheben können. Bei der Behandlung von gröberen Irregularitäten ist der Aberroskopie-geführten Ablation eine Grenze gesetzt, die bedingt ist durch die Aberrometer selbst. Ueber der Pupille dürfen nur Refraktionsunterschiede von nicht mehr als 3 dpt vorliegen.
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