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Berücksichtigung der Hornhautrückfläche bei der Bestimmung der Hornhautbrechkraft nach myoper LASIK
A. Langenbucher1, F. Torres2, E. Suárez2, B. Seitz1
1Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg,
2Centro Medico Docente La Trinidad, Caracas, Venezuela)
Hintergrund: Nach myoper PRK oder LASIK führten konventionell gemessene Keratometerwerte als Input für Intraokularlinsenberechnungsschemata oftmals zu einer Hyperopie nach der Kataraktextraktion. Ziel der Studie war die Evaluierung des Einflusses der Hornhautrückfläche auf die Bestimmung der Hornhautbrechkraft nach LASIK.
Patienten und Methoden: In einer prospektiven Studie wurden 39 Augen von 21 Patienten einbezogen, die sich mit Myopie/myopem Astigmatismus (-4,0±1,53 D) im Centro Medico Docente La Trinidad, Caracas, Venezuela einer LASIK unterzogen. Neben der subjektiven Refraktometrie (SEQ) wurde eine OrbScan-Untersuchung vor und 3 Monate nach LASIK durchgeführt. Die Zielgrößen waren: 1) die gemessene Brechkraft der Topographie (P1), 2) die Brechkraft berechnet aus der präoperativen Topographie und DSEQ bezogen auf die Brillenebene (P2) sowie 3) die aus der Hornhautvorder- und Rückfläche berechnete Gesamtbrechkraft der Hornhaut (P3). Diese Werte wurden mit der intendierten Korrektur korreliert.
Ergebnisse: Nach LASIK lag P1 signifikant über P2 und P2 höher als P3. Die Differenz zwischen P1 und P2 korrelierte streng mit der intendierten Korrektur (r=,751, p<,001). Weiter zeigte P1-P2 eine streng inverse Korrelation zu P1 vor LASIK (r=-,453, p=,004). P2-P3 korrelierte mit DSEQ (p=,001).
Schlussfolgerungen: Die Hornhautbrechkraft nach myoper LASIK wird durch Videokeratoskope überschätzt. Dieser Fehler korreliert mit dem Ausmaß der refraktiven Korrektur und ist speziell bei initial flachen Hornhäuten ausgeprägt. Die separate Vermessung beider Hornhautgrenzflächen kann vorteilhaft für die Bestimmung der IOL-Stärke nach refraktiver Chirurgie sein.
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