Wissenschaftliche Beiträge 2001

15 V

Der Kapselsackdurchmesser: Implikationen für das IOL Design

H. Burkhard Dick, Gudrun Pfirrmann, Oliver Schwenn, Hans-Reinhard Koch


Der Kapselsackdurchmesser (KSD) sollte intraoperativ sowie im postoperativen Verlauf bestimmt und auf einen möglichen Zusammenhang mit biometrischen oder chirurgischen Parametern hin untersucht werden.
Nach komplikationsloser Phakoemulsifikation wurde ein neu entwickelter Kapselmessring in über 1000 Augen für die intraoperative Messung sowie in 58 Augen von 58 Patienten (74,5 ±9,1 Jahre) für die postoperative Verlaufsbeobachtung implantiert. Die AR-40 (Allergan) wurde in alle 58 Augen zur Verlaufsbeobachtung über 6 Monate postoperativ implantiert. Die mittlere Achsenlänge betrug 23,5 ±2,2 mm (Sapnnweite, 20,3 - 33).
Der mittlere KSD betrug intraoperativ 10,54 ±0,4 mm und 10.3 mm am 1.-3. Tag postoperativ. Der Kapselsack schrumpfte auf 9,7 mm nach 1 Monat, auf 9,2 mm nach 3 Monaten bzw. nach 6 Monaten. Nach 6 Monaten wurde im Vergleich zur Untersuchung nach 3 Monaten keine weitere statistisch signifikante Kapselsackschrumpfung mehr beobachtet. Zwischen KSD und Linsendicke, Vorderkammertiefe, Hornhautradien oder Weiss-zu-weiss-Abstand (vertikal und horizontal) fand sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang. Die Bulbuslänge und die Kapsulorhexisgröße zeigten eine positive Korrelation mit dem KSD.
Der KSD, sein postoperativer Verlauf und deren Einflußfaktoren sollten besonders in Hinblick auf das Design akkommodierender, injizierbarer oder torischer IOL Berücksichtigung finden.


Zurück


Zur Tagungsübersicht DGII 2001

Copyright © DGII 2001