27 KV
Cataracta membranacea - eine Falldarstellung
A.H. Heuring, S. Menkhaus, S. Walter, W. Behrens-Baumann, Universitätsaugenklinik Magdeburg
Patient: Wir berichten über einen 27jährigen Patienten, der sich in unserer Ambulanz mit einer langsamen Visusminderung beidseits vorstellte. Bis auf eine nachstarähnliche Membran beidseits im Pupillarniveau (keine Lens!), bestanden keine ophthalmologischen Besonderheiten. Der Patient erreichte am RA mit +10,0 -0,75/170º einen Visus von 0,7 (sc = 0,2), am LA mit +11,5 -0,5/25º von 0,2 (sc = 1/15). Eigenanamnestisch wurde in der Vergangenheit lediglich am rechten Auge eine Nd:YAG-Kapsulotomie durchgeführt. Im UBM bestätigte sich der biomikroskopische Verdacht auf Vorliegen einer Cataracta membranacea.
Methodik: Wir führten beidseits eine Kapsulotomie mit Ausschneidung beider Kapselblätter und eine vordere Vitrektomie durch und implantierten eine PMMA-IOL mit 7,0 mm Optikdurchmesser in den Sulcus ciliaris. Postoperativ erreichte der Patient einen Visus am RA von 0,9 (mit -1,75 -0,75/140º), am LA von 0,9-1,0p (mit -1,0 -0,75/60º), bei vorhandenem Stereo-Sehen.
Schlussfolgerung: Wurde die Cataracta membranacea bisher immer mit einer hochgradigen Amblyopie beschrieben, muß im vorliegenden Fall eine gute Sehschärfe in der Kindheit bestanden haben (geringe/keine Amblyopie, vorhandenes Stereo-Sehen). Ätiologisch bleibt die Erkrankung weiter unklar.
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