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Risikoprofil und funktionelle Ergebnisse bei Cataracta Matura
U. Späth, C. Wirbelauer, H. Häberle, D.T. Pham
Abteilung für Augenheilkunde, Krankenhaus Neukölln, Berlin
Einleitung: Bei Patienten mit kompletten Linsentrübungen sind Komplikationen im Rahmen der Kataraktoperation häufiger. In dieser Untersuchung sollten deshalb das Komplikationsspektrum und die postoperativen funktionellen Ergebnisse erhoben werden.
Patienten und Methoden: Retrospektiv wurden 35 Augen von 32 Patienten mit Cataracta matura bzw. hypermatura der letzten 3 Jahre untersucht. Die Patienten wurden von 2 erfahrenen Operateuren operiert. Neben prä- und postoperativem ophthalmologischen Status bezogen wir intra- und postoperative Komplikationen in die Auswertung ein.
Ergebnisse: Der präoperative Visus lag bei 91% der Fälle unter 0,05 und war bei 57 % der Patienten mindestens 0,4 am ersten postoperativen Tag. Intraoperativ war eine Kapselöffnung mit dem Hochfrequenz-Diathermie-Kapsulotom bei 13 Augen (37%) erforderlich. Eine Phakoemulsifikation erfolgte bei 23 Augen (66%) und eine extrakapsuläre Kernextraktion bei 10 Augen (29%). Die Analyse des Komplikationsspektrums ergab, dass in 8 Fällen (23 %) die hintere Kapsel nicht vollständig erhalten werden konnte. In 6 Fällen (17 %) war eine vordere Vitrektomie notwendig. Die Intraokularlinse wurde bei 28 Patienten (80 %) in den Kapselsack, bei 4 Augen (11 %) in den Sulcus und bei einem Patienten in die Vorderkammer implantiert.
Schlussfolgerung: Die Operation bei Cataracta matura ist mit einem höheren Schwierigkeitsgrad und einer gesteigerten Komplikationsrate verbunden. Trotzdem steht im Vordergrund, dass die Mehrzahl der Patienten eine erhebliche funktionelle Verbesserung erreichen.
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