Wissenschaftliche Beiträge 2001

32 KV

Untersuchung von Kurzskalen für kataraktabhängige Aktivitäten im Alltag und für allgemeine Lebensqualität

Dr.phil. S. Lehrl, Dr.med. K. Gerstmeyer, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Erlangen-Nürnberg und Augenklinik Minden


Fragestellung: Literaturrecherchen wiesen bei Katarakt 1) Aktivitätseinbußen im Alltag und 2) Minderungen der allgemeinen Lebensqualität nach. Hierfür wurden zwei Kurzskalen für deutschsprachige Patienten konstruiert, die in ophthalmologischen Praxen und Kliniken für Querschnitts- und Verlaufsuntersuchungen abnehmbar sind. Die Patienten schätzen sich darin selbst ein. Fraglich ist, ob sich Normalpersonen in diesen Skalen deutlich von Kataraktpatienten vor der OP unterscheiden und ob die Normalpersonen bei wiederholter Messung etwa gleiche Werte wie bei der Erstmessung zeigen.
Methodik: Es wurden über 100 erwachsene Frauen und Männer ohne Katarakt mit den "Kurzskalen für Kataraktpatienten" im Abstand von vier bis zehn Wochen untersucht.
Ergebnisse: Die mit den Kurzskalen gemessenen Werte der Aktivität im Alltag und der allgemeinen Lebensqualität erreichen ein höheres Niveau als bei den Personen mit Katarakt. Im Verlauf verhalten sich die Messwerte stabil.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen auf mehr Alltagsaktivitäten und eine höhere allgemeine Lebensqualität von Personen ohne gegenüber solchen mit Katarakt hin. Diese Aktivitäten und die Lebensqualität bleiben bei den Normalpersonen im Bereich mehrerer Wochen zudem relativ stabil. Deshalb eignen sich die "Kurzskalen für Kataraktpatienten", kataraktbedingte Verluste an Aktivitäten und allgemeiner Lebensqualität sowie deren Zunahmen nach einer Kataraktoperation zu objektivieren.


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