Wissenschaftliche Beiträge 2001

45 KV

Ist eine objektive Refraktionsmessung vor Abschluß einer Kataraktoperation sinnvoll ?

J.-M. Heisler, D. v. Domarus, H. Wirt, Hamburg


Bei jeder Katarakt-Operation wird präoperativ eine Zielrefraktion festgelegt. Trotz heute sehr ausgefeilter Biometrieerfahrungen kommt es in seltenen Fällen zu postoperativen Abweichungen von dieser Zielrefraktion, so dass entweder eine Re-OP mit Linsenaustausch erforderlich wird oder ggf. ein Aniseikonieausgleich z.B. mit einer Kontaktlinse. Derartige Probleme liessen sich vermeiden, wenn es gelänge, direkt am Ende der OP, also noch auf dem OP-Tisch, die erzielte Refraktion zu messen. Ggf. könnte dann die Intraokularlinse noch einmal ausgetauscht werden.
Bei 50 Pat. wurden die Refraktionswerte unmittelbar am Ende der Katarkt-Operation mit dem Handautorefraktometer Retinomax 2 von Nikon gemessen. Um Veränderungen der objektiven Refraktion durch einen zu niedrigen Intraoculardruck zu vermeiden , wurde der Bulbus auf Tensionswerte zwischen 15 bis 25 mmHg eingestellt. Er wurden die Werte der präoperativen Refraktion, der Zielrefraktion und die Brillenrefraktionswerte etwa 4 bis 6 Wochen postoperativ analysiert.
Es zeigt sich, dass die intraoperative Refraktionsmessung mit dem Retinomax eine ausreichende Sicherheit bietet, um ggf. Abweichungen von der gewünschten Zielrefraktion noch intraoperativ zu erkennen. Es erscheint daher durchaus sinnvoll, ein entsprechendes Messinstrument in das Operationsmikroskop zu integrieren, um grobe Ausbrecher der präoperativ ermittelten IOL-Stärken entsprechend zu vermeiden. Ein derartiges System könnte zur Qualitätsverbesserung beitragen.


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