Wissenschaftliche Beiträge 2001

53 V

Die IOL-Luxation in den Glaskörper: Ursachen und Therapie

Tagesklinik Universitätsallee, Universitätsallee 3, D-28359 Bremen


Die posteriore Luxation von Intraokularlinsen ist mit Phakotechnik/IOL-Kapselsackfixation selten geworden. Tritt sie dennoch auf, dann bei speziellen anatomischen Ausgangssituationen und nach komplizierter Operation. Als Sonderform des intravitrealen Fremdkörpers ist die IOL mit glaskörperchirurgischen Techniken anzugehen.
Die retrospektive Studie umfaßt 27 Augen, die zwischen 1995 und 2000 mit luxierten IOLs behandelt wurden: im Rahmen der ppV wurden die Linsen aus dem GK-Gerüst mobilisiert und je nach Kapselsacksituation reimplantiert oder über den Limbus extrahiert und gegen einen passenden IOL-Typ ausgetauscht. Das Vorgehen variierte abhängig vom Vorliegen einer rigiden (PMMA) oder Faltlinse (Silikon, HEMA, Acryl).
Häufigste Ursachen für die IOL-Luxationen waren komplizierte Cataract-Operationen mit Kapselruptur. Weitere relevante Faktoren: indäquat dimensionierte IOL, Haptikabbruch, Zonuladefekt nach nach Vitrektomie oder Verletzung, asymmetrische Kapselsackschrumpfung, autoaggressives Verhalten, stumpfes Trauma und YAG-Kapsulotomie (Disc-IOLs). In 18 Fällen wurde die IOL entfernt und gegen eine Sulcus- bzw. Kammerwinkel-gestützte IOL ausgetauscht, 8 Linsen konnten reimplantiert werden. Nur ein Auge blieb aphak. Postoperative Komplikationen im Hinterabschnitt traten nicht auf. Bei 3 Patienten erfolgte ein Zweiteingriff wegen erneut instabilem IOL-Sitz. Die besondere intraoperative Schwierigkeit bei luxierten IOLs liegt in dem großen intraokularen Fremdkörper und dem labilen Bulbus mit diversen Arbeitszugängen. Erfahrung in Vorder- und Hinterabschnittschirurgie vorausgesetzt, ist dennoch eine komplikationsarme Revision mit guter Visusrehabilitation möglich.


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