Wissenschaftliche Beiträge 2001

54 V

Die gleichzeitige Kataraktoperation hat bei einer Pars plana Vitrektomie nur einen untergeordneten Einfluß auf die Astigmatismusentwicklung

Wolfgang F. Schrader, Annika Bohnert (Würzburg)


Hintergrund: Die postoperative Astigmatismusentwicklung nach netzhautchirugischen Eingriffen beeinflußt die visuellen Fähigkeiten des Patienten (z.B. Fahrtauglichkeit). Verglichen mit der Rückbildung des operationsinduzierten Hornhautastigmatismus nach moderner Kataraktchirurgie verläuft die Astigmatismusentwicklung nach PPV verzögert ab. Sklerale Schnitte und sklerale Nähte können die corneale Kurvatur im Meridian des Operationssitus erheblich beeinflussen. Wir untersuchen in einer prospektiven Studie die Astigmatismusentwicklung über 3 Monate nach einfacher Pars plana Vitrrektomien im Vergleich zur Kombination Pars plana Vitrektomie mit Kataraktoperation.
Patienten und Methode: Die Verläufe bei 52 Patienten mit Pars plana Vitrektomie wurden mit 23 Patienten mit mit PPV kombinierter Kataraktoperation prospektiv verglichen.
Ergebnisse: In einer ersten Auswertung konnten die Verläufe bei 40 Patienten ausgewertet werden. 11 Patienten wurden gleichzeitig kataraktoperiert, 29 nicht. Der präoperative Astigmatismus betrug 0,89±0,37 dpt. 5 Tage postoperativ lag der Astigmatismus bei 1,78±0,66 dpt. Eine gleichzeitig ausgeführte Kataraktoperation führt initial zu einem verstärktem Astigmatismus (2,50±0,24 gegen über 1,90±0,61 dpt). 6 Wochen postoperativ betrug der Astigmatismus 1,23±0,76 dpt. 12 Wochen postoperativ betrug der Astigmatismus bei 1,17±0,79 dpt. Eine gleichzeitig ausgeführte Kataraktoperation führt nicht mehr zu einem verstärktem Astigmatismus.
Schlußfolgerungen: Eine simultan durchgeführte Phakoemulsifikation mit Hinterkammerlinsenimplantation führt nur initial zu einem höheren Astigmatismus, später wird der Astigmatismus allein durch die Sklerotomienähte bestimmt.


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