Wissenschaftliche Beiträge 2001

76 V

Linsentrübungen nach mechanischer und Lasertrepanation bei der perforierenden Keratoplastik

B. Seitz1, A. Behrens2, A. Langenbucher1, M. Küchle1, G.O.H. Naumann1
1Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg,
2Department of Ophthalmology, University of Irvine, CA, USA)


Ziel der Studie war der Vergleich neu aufgetretener Linsentrübungen nach nichtmechanischer und mechanischer perforierender Keratoplastik.
Patienten und Methoden: 96 Augen von 96 Patienten mit Keratokonus und einer initial klaren Linse wurden randomisiert einer nichtmechanischen Trepanation mittels 193 nm Excimerlaser (NMT) (n=46, 35 männlich, Alter 38,2±10,8 Jahre) oder einer mechanischen Motor-Trepanation (MT) (n=50, 35 männlich, Alter 34,4±9,0 Jahre) unterzogen. Die Nahttechnik sowie die postoperative Nachsorge (insbesondere auch mit lokalen Steroiden) waren standardisiert. Spaltlampenaufnahmen und biomikroskopische Untersuchungen wurden in Mydriasis vor dem Eingriff sowie in 3-monatigen Intervallen postoperativ durchgeführt. Bei den Trübungen wurde zwischen nukleär, kortikal und subkapsulär in Schweregraden 1 (gering) bis 3 (stark) differenziert.
Ergebnisse: Die Beobachtungsdauer nach NMT/MT betrug 3,2±1,3/3,4±1,1 Jahre. Insgesamt wurde eine beginnende Linsentrübung bei 24%/32% aller Augen (0%/0% nukleär, 4%/6% kortikal, 20%/26% subkapsulär) beobachtet(p=0,833). Alle kortikalen Trübungen waren vom Grad 1. Die subkapsulären Trübungen waren in 67%/62% vom Grad 1 und in 22%/31% vom Grad 2. Je 1 Patient in beiden Gruppen entwickelte eine subkapsuläre Trübung vom Grad 3. In einer 5-Jahres-Überlebenskurve (Kaplan-Meier) wurde für das akkummulierte Risiko einer Kataraktentwicklung kein signifikanter Unterschied detektiert (p=0,76 kortikal, p=0,53 subkapsulär).
Schlussfolgerung: Neben optischen Vorzügen scheint die nichtmechanische Trepanation mitels 193 nm Excimerlaser hinsichtlich der Kataraktogenese nach perforierender Keratoplastik bei Keratokonus keine Nachteile aufzuweisen.


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