78 KV
Endothelzellverlauf und Ergebnisse nach autologer Keratoplastik
E. Bertelmann, P. Rieck, Chr. Hartmann
Augenklinik Charité Campus Virchow-Klinikum, Humboldt UniversitÄt,
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Fragestellung: Die Einschätzung der Stellenwertes von autologen Keratoplastiken ist kontrovers. Wir möchten anhand der Darstellung von unseren Ergebnissen einen Beitrag zur Klärung der Frage liefern, ob die Rotationskeratoplastik nur als schlechterer Ersatz in Situationen mit erheblichem Transplantatmangel angesehen werden muß oder ob sie in geeigneten Fällen eine echte Alternative zur homologen Keratoplastik darstellt oder dieser überlegen ist.
Patienten und Methoden: Zwischen 1998 und 2000 wurden in unserer Klinik 7 Rotationskeratoplastiken durchgeführt. Endothelzellverlauf, Ergebnisse und Komplikationen wurden prospektiv erfaßt. Der Endothelzellverlust nach 1 Jahr wurde mit dem Verlauf nach homologer Keratoplastik verglichen. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit lag bei 14 Monaten.
Ergebnisse: Indikationen waren HH-Narben nach perforierender Verletzung in 4 Augen, HH-Narbe nach Keratitis als Kontaktlinsenschaden bei 1 Patienten, HH-Narbe nach Ulcus und nach perforiertem Ulcus und primärer BH-Deckung in je 1 Auge. Der durchschnittliche Visusanstieg lag bei 3,5 Zeilen. In 1 Fall kam es zu einer Dekompensation, in 1 Fall zu einer totalen Ablatio. Der durchschnittliche Astigmatismus lag bei 4,75 dpt. Der durchschnittliche Endothelzellverlust nach 1 Jahr lag bei 15 %. Dagegen lag dieser bei homologen Keratoplastiken bei 45 %.
Schlußfolgerung: Visusanstieg und Astigmatismus sind den Ergebnissen der homologen Keratoplastik bei komplizierter Ausgangssituation gleichwertig. Der Endothelzellverlust ist deutlich geringer. In geeigneten Fällen kann die Rotationskeratoplastik der homologen Keratoplastik überlegen sein.
Zurück