Wissenschaftliche Beiträge 2001

82 V

Cocain-Augentropfen oder Lidocain-Gel zur Kataraktchirurgie ?

J. Weindler, Augenärzte-Gemeinschaftspraxis, Neckarstr. 71, 73728 Esslingen Augenabteilung, Städt. Kliniken Esslingen, 73730 Esslingen


Durch die Fortschritte der operativen Techniken werden bei der Katarakt-Chirurgie vermehrt neue lokalanästhetische Verfahren eingesetzt, die eine Injektion vermeiden. Bei diesen neuen Techniken wird aber teilweise keine vollständige Analgesie erreicht. Wir verglichen deshalb die Effektivität von Cocain-Tropfen und Scandicain-Gel zur Ergänzung der intrakameralen Anaesthesie.
Methodik: In einer randomisierten und prospektiven Studie wurden insgesamt 80 Patienten aufgenommen. Jeweils 40 Patienten erhielten in Gruppe A Cocain-Augentropfen 20%, in Gruppe B Scandicain-Gel 2% (Lidogel) 10 Minuten vor Operationsbeginn. Von der Studie ausgeschlossen wurden Patienten mit intraokularer Entzündung, intraokularem Druck > 25 mmHg, präoperativen Schmerzen und mangelnder Kooperationsfähigkeit. Folgende Meßgrößen wurden erhoben: Kernhärte (1-4), verbaler Schmerzchor (Skalierung von 0 - 10), Schmerzhäufigkeit und Schmerzempfindlichkeit der Iris (Score 0-2). Zur intrakameralen Anästhesie erhielt jeder Patient 0,3-0,5 ml Scandicain 1% (Lidoject sine).
Ergebnisse: Die biometrischen Daten beider Gruppen differierten nicht. Eine zusätzliche Analgesie war bei keinem Patienten erforderlich. Der Schmerzscore nach Cocain-Tropfen betrug 1,0 + 0,6 und nach Scandicain-Gel 0,9 + 0,7. Zwei (Gruppe A) und ein (Gruppe B) Patient hatten einen Schmerzscore > 3.
Schlussfolgerung: Sowohl Scandicain-Gel als auch Cocain-Augentropfen eignen sich gut zur Ergänzung einer intrakameralen Anästhesie.


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