Wissenschaftliche Beiträge 2001

97 KV

Intraokularer Druck nach Implantation intrastromaler kornealer Ringsegmante (ICR) zur Myopiekorrektur

H. W. Görges, H. Höh, Augenklinik im Klinikum Neubrandenburg


Hintergrund: Die Auswirkungen der ICR-Implantation auf die Messung des intraokularen Drucks wurden retrospektiv überprüft.
Patienten und Methode: Wir analysierten den intraokularen Druck von 82 Augen präoperativ, 1 Tag sowie 1, 3, 6 und 12 Monate nach Implantation des intrakornealen Rings (ICR, KeraVision, Fremont, USA) zur Myopiekorrektur. Alle Augendruckwerte wurden mittels Noncontact-Tonometer NT-1000 (OCULUS, Wetzlar) im Hornhautzentrum gemessen.
Ergebnisse: Die Messung des Augeninnendrucks ist nach Ringimplantation uneingeschränkt mit dem Noncontact-Tonometer möglich. Es fand sich eine signifikante Drucksenkung postoperativ um 0,77 mmHg (nach 1 Monat), 1,07 mmHg (nach 3 Monaten), 1,87 mmHg (nach 6 Monaten), 1,50 mmHg (nach 12 Monaten). Im Mittel wurde der intraokulare Druck postoperativ um 1,5 mmHg (± 2,7 mmHg) niedriger gemessen als präoperativ. Hierbei fand sich keine Korrelation zur verwendeten Ringdicke. Dieses Ergebnis kontrastiert mit den Daten von Kreisberg et al. (1991) und Schanzlin et al. (1995), die keine signifikante Änderung des IOP nach ICR-Implantation gefunden haben.
Schlussfolgerung: Wie nach PRK und LASIK muss auch beim ICR zumindest für ein Jahr p. o. ein positiver Korrekturfaktor für den Intraokulardruck berücksichtigt werden, der bei unseren Patienten im Mittel +1,5 mmHg beträgt.


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