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Störung der Blut-Kammerwasser-Schranke nach Im-
plantation einer neuen akkommodativen Hinterkam-
merlinse (1CU)Nguyen XN, Langenbucher A, Huber S, Seitz B,
Küchle M
Erlangen
Hintergrund: Die postoperative Alteration der Blut-Kammer-
wasser-Schranke (BKS) nach Phakoemulsifikation und Implanta-
tion einer neuen akkommodativen Hinterkammerlinse (HKL)
wurde quantitativ analysiert. Patienten und Methode: Bei 20
Augen von 20 Patienten (64,6 +/- 16,0 J.) ohne vorbestehende BKS-
Defekte und vorausgegangener Eingriff wurden die Phakoemulsi-
fikation und die HKL-Implantation (3,2 mm Incision) von einem
Operateur durchgeführt. Die neue ein-stückige Acrylat HKL (1CU,
HumanOptics AG, Erlangen) soll eine Akkommodation durch Kon-
figurationsveränderung der Haptiken bei Kontration des Ziliar-
muskels ermöglichen. Die prä-, intra- und postoperative Behand-
lung war standardisiert. Die Störung der BKS wurden quantitativ
mit dem Laser Flare-Cell Meter (Kowa, FC. 1000) am 1. Tag, dann
1 Woche, 4 Wochen, 3 Monate und 6 Monate postoperativ unter-
sucht. Ergebnisse: Am 1. postoperativen Tag waren die Tyndall-
werte (Photon counts/ms) durchschnittlich 6,3 +/-3,0 mit 64 % aller
Patienten mit normalen Tyndallwerte. Eine Woche postoperativ
lagen die Tyndallwerte bei 80 % der Patienten im Normbereich.
Die Tyndallometrie normalisierten sich bei allen Patienten 4 Wo-
chen postoperativ und blieben konstant im Normbereich bis 6
Monate (3,3 +/- 1,2). Postoperativ zeigte sich zu keinem Zeitpunkt
ein Anstieg der Vorderkammer-Zellzahl. Postoperative Fibrinreak-
tion, Synechienbildung, Makrophagen auf HKL-Optik oder Endo-
phthalmitis wurden bei keinem Patienten beobachtet. Schlussfol-
gerung: Die vorliegende Studie zeigt, dass die Implantation der
neuen akkommodativen HKL zu einer extrem geringen und kurz-
dauernden Störung der BKS führt. Es besteht kein Anhalt für eine
persistierende Entzündungsreaktion oder Pigmentdispersion
durch die neue HKL.
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