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Evaluation der photopischen Phänomene nach Mul-
tifokallinsen-Implantation
Schmitz S, Wrede J, Krummenauer F, Dick HB
Mainz
Hintergrund: Photopische Phänomene wie Halos, Starbursts
oder Glare können nach IOL-Implantation auftreten. In einer pro-
spektiven kontrollierten klinischen Studie versuchten wir die Art
der Phänomene nach Multifokallinsen(MIOL)-Implantation in Ab-
hängigkeit vom visuellen Ergebnis zu identifizieren. Patienten
und Methoden: Die Patienten wurden präoperativ aggressiv über
mögliche postoperative Komplikationen inklusive Nachtsehstö-
rungen aufgeklärt. 56 Augen von 28 Patienten (18 Frauen, 10
Männer, Alter 56 - 88 Jahre) unterzogen sich einer komplikations-
losen Kataraktoperation (Phakoemulsifikation) mit nachfolgender
Implantation einer faltbaren, multifokalen Silikon-IOL (SA- 40N,
Allergan). Nach drei Monaten wurden der unkorrigierte und kor-
rigierte Nah- und Fernvisus bestimmt. Alle Patienten wurden auf-
gefordert, ihre Lichteindrücke anhand photographischer Simula-
tionen verschiedener Phänomene zu qualifizieren. Ergebnisse:
Der s.c.-Visus betrug für die Ferne im Median 1.0 (0.3-1.2) und
1.2 (0.25-2.0) für die Nähe. Der korrigierte Visus war 1.0 (0.5-1.6)
mit einer Korrektur zwischen -0.25 und +1.25 (sphärisches Äqui-
valent). Starbursts wurden am häufigsten angegeben (35 %), ge-
folgt von Halos (15 %) und Glare (11 %). Schlussfolgerung: Trotz
hervorragender Ergebnisse für Nah- und Fernvisus kann die MI-
OL-Implantation Nachtsehstörungen (v.a. durch Starbursts) unter
mesopischen Bedingungen verursachen. Im Vergleich zu früheren
Studien war die Inzidenz von photopischen Phänomenen in der
vorliegenden Studie nicht erhöht. Die meisten Patienten wünsch-
ten diesen Kompromiß und waren mit der MIOL sehr zufrieden.
Eine genaue Aufklärung über mögliche photopische Phänomene
könnte das postoperative Ergebnis weiter verbessern.
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