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Die Änderung der Linsenkonstanten für Multifokal-
linsen in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der postoper-
ativen Refraktionsbestimmung
Brandl T, Weißmantel U, Rentsch FJ
Karlsruhe
Einleitung: Bei der Optimierung von Linsenkonstanten ist
eine möglichst genaue präoperative Biometrie ebenso wichtig
wie eine exakte Refraktionsbestimmung. Bei dieser Untersuchung
wurde der Einfluss des Zeitpunktes der postoperativen Refrakti-
onsbestimmung auf die Linsenkonstanten untersucht. Material
und Methode: Es wurde bei 68 mit einer SA40-Linse versorgten
und 12 mit einer Twinset 737/733-Linse versorgten Augen präo-
perativ eine akustische und optische Biometrie durchgeführt.
Postoperativ wurde die Refraktion nach einem Tag, nach sechs
Wochen und nach vier Monaten bestimmt. Anhand dieser Mess-
ergebnisse wurden die Linsenkonstanten für die beiden Linsen
und beiden Biometrieverfahren für die SRK/T-Formel und die For-
mel nach Haigis bestimmt. Ergebnisse: Im Verlauf der ersten
sechs postoperativen Wochen kommt es zu einer Myopisierung
zwischen -0,175 dpt und - 0,250 dpt., die in den kommenden
zweieinhalb Monaten keine statistisch signifikante Änderung
mehr zeigt. Sowohl die A-Konstante für die SRK/T-Formel als auch
die a0-Konstante für die Formel nach Haigis zeigten im gleichen
Zeitraum einen ähnlichen Verlauf mit einer Änderung zwischen
- 0,17 und - 0,29 (A-Konstante) bzw. -0,110 und -0,176 (a0-Kon-
stante). Schlussfolgerung: Aufgrund der Myopisierung in der frü-
hen postoperativen Phase sollten für die Linsenkonstanten-Opti-
mierung Refraktionswerte verwendet werden, die frühestens
sechs Wochen, besser vier Monate postoperativ ermittelt wurden.
Bei Verwendung von Refraktionswerten vom ersten postoperati-
ven Tag muss ein Korrekturwert von -0,20 für die A-Konstante
bei der SRK/T-Formel bzw. -0,110 für die a0-Konstante bei der
Formel nach Haigis angewendet werden.
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