Abstracts 2002

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Glaukomatöse Optikusatrophie nach radiärer Kerato-
tomie

Scheuerle A, Martin M, Völcker HE, Auffarth GU
Heidelberg


Einleitung: Refraktivchirurgische Eingriffe können das Elasti-
zitätsmodul der Hornhaut signifikant verändern. Die Werte der
applanatorischen Tensionsmessung differieren dann dementspre-
chend von der abzulesenden, auf Normalaugen geeichten Skala.
Kasuistik einer 40-jährigen Patientin 7 Jahre nach radiärer Kera-
totomie (Myopiereduktion von sph - 7,0, Visus postop sc 0,8/1,0).
Bei anamnestisch bekanntem Glaukom in der Familie, wurde der
Augendruck jährlichen kontrolliert.(R 11 - 15, L 12 -18 mmHg).
Wir untersuchten mittels Spaltlampe, Computergesichtsfelder
und HRT. Hierbei wurde am rechten Auge ein Staphyloma posti-
cum und eine fortgeschrittene, links eine beginnende glaukoma-
töse Opticusatrophie diagnostiziert. Die Tensio betrug rechts
12 mm und links 16 mmHg. Die Hornhauttopographie mittles C-
Scan und Orb-Scan demonstrierte rechts eine zentrale, links eine
leicht dezentrierte Abflachung, die zu kornealen Radien von bis
zu 11 mm führen. Zeichen einer Ausdünnung eines Keratokonus
waren nicht nachweisbar. Diskussion: Nach operativen, die Cor-
nea abflachenden Eingriffen ist eine Tensiomessung über appla-
nantorische Verfahren nur mit Hilfe spezieller Umrechnungskoef-
fizienten sinnvoll. In diesem Fall wurde die Tensio durch die ab-
geflachte Hornhaut mittels Applanation deutlich zu niedrig ge-
messen. Schlussfolgerung: Nach refraktiver Chirurgie sollten Ver-
laufs- und Vorsorgeuntersuchungen mit alleiniger Tensiokontrolle
unzureichend.


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