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Die Keratoprothese als Möglichkeit zur Rehabilitation
bei schwerster Hornhautpathologie
Hille K, Landau H, Ruprecht KW
Homburg/S.
Bei stark vaskularisierten Hornhautnarben, einer Limbusi-
nsuffizienz und trockenem Auge ist eine Rehabilitation in der
Regel nur durch eine Keratoprothese möglich. Wir berichten über
7 Jahre persönlicher Erfahrung mit der Osteo-Odonto-Keratopro-
these. Patienten und Methode: Bei zwölf Patienten mit oculärem
Pemphigoid, Zustand nach schwerer Verätzung bzw. multiplen
Transplantatabstoßungen sowie einem Visus am besseren Auge
von Fingerzählen und schlechter implantierten wir eine Osteo-
Odonto-Keratoprothese aus einer Zahnwurzel der Patienten und
einem 8 mm langen und 3 mm bis 4 mm breiten PMMA-Zylinder
in die mit Mundschleimhaut gedeckte Hornhaut. Ergebnisse:
Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von drei Jahren
(0,5 - 5,5) waren die Implantate fest eingeheilt. 6 Patienten er-
reichten einen Visus gleich oder besser als 0,6, zwei von diesen
0,9. Bei den übrigen war der Visus aufgrund pathologischer Fun-
dusveränderungen limitiert. Das Gesichtsfeld war bei allen Pa-
tienten zentriert bei einer Gesichtsfeldeinschränkung auf 20
bzw. 30 Grad. An schweren Komplikationen traten jeweils ein
sekundäres Winkelblockglaukom, eine Aderhautblutung sowie
eine Ablatio Retinae auf. Alle Komplikationen konnten chirurgisch
beherrscht werden. Schlussfolgerung: Bei einem sonst aussichts-
losen Ausgangsbefund der Vorderabschnitte kann bei ausreichen-
der retinaler Funktion mittelfristig durch die Implantation einer
Osteo-Odonto-Keratoprothese eine sehr gute Rehabilitation er-
reicht werden kann.
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