R1
Presbyopie-Korrektur - die Renaissance der
Multifokallinsen
Liekfeld A, Hartmann C
Universitätsklinikum Charité, Campus Virchow-Klinikum, Berlin
Hintergrund: Im Rahmen der refraktiven Chirurgie stellen sich
zunehmend auch presbyope Patienten zur Behandlung vor. Bisher
standen ihnen keine befriedigenden Therapieoptionen zur Verfü-
gung. Eine clear-lens-Extraktion mit Implantation einer Multifo-
kallinse ist dann eine Alternative, wenn die entsprechenden Mo-
delle eine zuverlässige Brillenunabhängigkeit sowohl in der Ferne
als auch in der Nähe für den Patienten bieten. Methoden: Es
werden zwei neue faltbare diffraktive Multifokallinsen (Silikon/
Akryl) vorgestellt und im Vergleich zum bisher einzigen auf dem
Markt erhältlichen faltbaren Modell (refraktive Linse) dargestellt.
Insgesamt 80 Augen von 40 Patienten wurden ausgewertet. Un-
tersuchungsparameter waren Visus für Ferne und Nähe, Kontrast-
sehschärfe und subjektive Patientenangaben. Der Nachbeobach-
tungszeitraum liegt bei einem Jahr. Ergebnisse: Für alle Linsen-
modelle zeigt sich ein zuverlässiger Fernvisus (sc 0,7 0,9, cc
0,9 1,0). Die Ergebnisse für den Nahvisus sind signifikant besser
für die neuen diffraktiven Linsen (sc Nieden I) im Vergleich zum
refraktiven Modell (sc Nieden IV), so dass auch Patientenzufrie-
denheit und Brillenunabhängigkeit für diese neuen Multifokallin-
sen größer sind. Schlussfolgerung: Die neuen faltbaren diffrakti-
ven Multifokallinsen stellen eine echte Therapieoption in der
Presbyopie-Korrektur dar, weil durch die Kombination von altbe-
währtem Prinzip und Vorteilen der neuen Technologien wie Falt-
barkeit der Linsen und optimiertes optisches Prinzip zuverlässige
Funktionen für Nähe und Ferne erreicht werden können.
Zurück
Zur Tagungsübersicht DGII 2003