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Untersuchungen zum Stereosehen bei Cataractpatienten
mit monokularer oder binokularer Versorgung mit
Multifokallinsen
Reuland A, Auffarth GU, Becker KA, Holzer MP
Universitäts-Augenklinik HeidelbergHintergrund: Die AMO Array Silikonmultifokallinse ist eine fern-
dominate, refraktive Multifokallinse (MIOL). Es stellt sich die Fra-
ge wie sich dies auf das Stereosehen in der Nähe auswirkt. Pa-
tienten und Methode: Bei 30 Patienten wurden nach unkompli-
zierter Kataraktchirurgie Silikonmultifokallinsen (AMO Array) im-
plantiert. 13 Patienten (55,4 ± 15,3 Jahre) wurden monokular, 17
(61,6 ± 12 Jahre) binokular mit einer MIOL versorgt. Nach 3 6
Monaten wurde das Stereosehen mit und ohne Nahkorrektur mit-
tels des Lang-Testes und des TNO-Testes evaluiert. Ergebnisse:
Die Patienten, die monokular mit einer MIOL versorgt waren,
erreichten unkorrigiert in der Nähe einen Visus von 0,39 ± 0,16
und korrigiert 0,75 ± 023. Im Lang-Test schnitten alle Patienten
mit und ohne Nahkorrektur gleich ab (554 ± 15Winkelsek.), wie
auch im TNO-Test (197 ± 141Winkelsek.). In der Gruppe der bino-
kular mit MIOL versorgten Patienten lag der Nahvisus bei
0,45 ± 0,24 (sc) bzw. 0,81 ± 0,25 (cc). Auch waren nur geringfügige
Unterschiede bezüglich der Ergebnisse im Lang- und TNO-Test
(Lang: 603 ± 172 vs. 600 ± 166; TNO: 300 ± 180 vs. 240 ± 180 Win-
kelsek.). Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit Multifokallinsen
erbringt eine zusätzliche Nahkorrektur keine weitere Verbesse-
rung des Stereosehens.
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