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Die asphärische IOL: Prinzip, Design, Resultate
Dillinger P, Mester U
Knappschaftskrankenhaus SulzbachDie Entwicklung der Intraokularlinsen war in den letzten Jahren
vor allem durch die Verwendung neuer Materialien und Designs
bestimmt. Im Blickpunkt stand dabei die Reduzierung der
Schnittgröße und die Verminderung der Nachstarrate bei gleich-
zeitiger Verbesserung der Abbildungsqualität. Moderne Intraoku-
larlinsen sind der natürlichen Linse optisch überlegen. Daher ver-
wundert es, dass nach perfekter` Kataraktchirurgie zumeist eine
verglichen mit phaken Augen reduzierte Kontrastempfindlich-
keit beobachtet wird. Ursache hierfür ist, dass nicht die Abbil-
dungsqualität der Intraokularlinse alleine sondern das optische
System Hornhaut/Linse die Sehqualität bestimmt. Es hat sich ge-
zeigt, dass neben Sphäre und Zylinder vor allem die sphärische
Aberration die Abbildung beeinflusst. Wellenfrontmessungen
zeigten eine Zunahme der sphärischen Aberration beim älteren
Auge. Während beim jungen Auge ein Ausgleich der positiven
sphärischen Aberration der Hornhaut durch die negative sphäri-
schen Aberration der Linse erfolgt, führt im Alter die Zunahme
der sphärischen Aberration der Linse zu eine Abbildungsver-
schlechterung. Vor diesem Hintergrund wurde eine neue asphäri-
sche Intraokularlinse (Tecnis Z9000, Pharmacia) entwickelt, die
durch die Modifikation ihres Vorderflächendesigns die positive
sphärischen Aberration der Hornhaut ausgleicht. In intraindividu-
ell vergleichenden Studien wurde die Tecnis Intraokularlinse mit
Linsen aus dem gleichen Material mit konventioneller sphärischer
Optik (CeeOn Edge, Pharmacia und SI-40, AMO) verglichen. Die
Bestimmung der verschiedenen Kontrastsehschärfen, der mesopi-
schen Kontrastempfindlichkeit sowie der sphärischen Aberration
zeigte z. T. hochsignifikante Unterschiede zugunsten der asphäri-
schen Linse. Unsere Ergebnisse wurden in einer weiteren Studie
im Vergleich mit der AR40e Opti-Edge (AMO) bestätigt. Die bis-
herigen Studienergebnisse zeigen, dass die Kompensation der
sphärischen Aberration des älteren Auges durch eine asphärische
Linsenvorderfläche vor allem eine signifikante Steigerung des
Kontrastsehens bewirkt.
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