DGII Abstracts 2003

R105

Die individuelle Intraokularlinse

Preußner PR
Universitäts-Augenklinik Mainz


Seit mehreren Jahren werden torische IOL zur Korrektur von stär-
keren Astigmatismen verwendet. Da eine zweiparametrige Lager-
haltung (sphärische und astigmatische Brechkraft) aufwändig ist,
wurden solche IOL vor allem für höhere Astigmatismen auch
schon individuell angefertigt. Vor einigen Monaten wurden as-
phärische IOL zur Verbesserung vor allem des mesopischen Se-
hens in größerem Umfang auf den Markt gebracht. Diese sind nur
in der Brechkraftstufe, nicht aber in der Asphärizität abgestuft
erhältlich und können daher nur den Durchschnitt eines Patien-
tenkollektivs optimal korrigieren. Es stellt sich die Frage, ob eine
individuelle IOL sinnvoll ist, die in sphärischer Brechkraft, Asphä-
rizität und Astigmatismus auf das individuelle Auge angepasst ist.
Die einzelnen Schritte der biometrischen Vermessung des Auges
zur Anpassung einer solchen IOL, ihr konkretes Design und ihre
optischen Eigenschaften werden vorgestellt. Die Rechnungen ba-
sieren auf einem konsistenten, numerischen Ray-tracing des ge-
samten pseudophaken Auges einschließlich des simulierten Se-
heindrucks. Insbesondere wird auch das Problem des „Misalign-
ment” (Dezentrierung, Drehung, Einfluss von Biometriefehlern)
erörtert. Weiterhin wird auf den Versuch eingegangen, alle opti-
schen Fehler des Auges zu kompensieren (suggerierte Kompensa-
tion aller so genannten „Wellenfrontfehler”).


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