DGII Abstracts 2003

R116

Problematik der Wundheilung bei kombinierter
Glaukom-Cataract-Operation


Grehn F
Universitäts-Augenklinik Würzburg


Sowohl die Glaukomoperation als auch die Kataraktoperation
sind jeweils mit einer Änderung des Proteingehaltes des Kammer-
wassers verbunden. Neben der Öffnung der Blut-Kammerwasser-
Schranke spielt wahrscheinlich die Exposition von Linseneiweiss
eine Rolle. Mit dem Kammerwasser werden proliferationsfördern-
de Faktoren (Zytokene) in das Wundbett der Glaukomoperation
tranportiert. Die erhöhte Belastung bei kombinierter Operation
entspricht der klinischen Beobachtung, dass die Wundheilung
nach kombinierter Katarakt-/Glaukomoperation verstärkt abläuft.
Hierbei spielt wahrscheinlich der Transforming Growth Factor-β2
(TGFβ2) eine wesentliche Rolle. TGF-β2 stimmuliert die Fibrobla-
stenproliferation und die Abgabe extrazellulären Materials. Der-
zeit wird ein monoklonaler humaner TGF-β2-Antikörper zur Kon-
trolle der Wundheilung nach Glaukomoperation und nach kombi-
nierter Katarakt-/Glaukomoperation getestet. Die ersten Ergeb-
nisse der Pilotstudien sind ermutigend. Derzeit laufen mehrere
multizentrische Studien in Europa und USA. Solange eine spezifi-
sche Kontrolle der Wundheilung noch nicht möglich ist, emp-
fiehlt sich bei kombinierter Glaukom-/Kataraktoperation die Ver-
wendung der eingeführten Zytostatika Mitomycin C und 5-Fluo-
rouracil. Andere Verfahren zur Kontrolle der Wundheilung sind
die fotodynamische Therapie, die lokale Oberflächenbestrahlung
und die Verwendung von Suramin.


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