DGII Abstracts 2003

V122

Komplikationen im Vordersegment nach Glaskörperersatz
durch F6H8


Gerding H, Kolck A
Universitäts-Augenklinik Münster


Hintergrund: F6H8 weist hinsichtlich seiner Physikochemie
Merkmale eines idealen schweren Glaskörperersatzes (Dichte
> 1) auf. Die Substanz ist klinisch bis zu drei Monaten zugelassen.
Langzeit-Verlaufsanalysen zu Komplikationen (>> 3 Monate) im
Vorderabschnitt liegen noch nicht vor. Methoden: Anwendung
(1.1.1999 – 31.12.2001) bei 17 Patienten (4 phak, 13 pseudophak)
mit vorangegangener Netzhaut-Glaskörperchirurgie bei einer
Reablatio in den unteren Quadranten. Verweildauer 26 (25) Tage,
Spanne: 21 – 36 (1 x Abbruch nach 7 Tagen). Nachbeobachtungs-
zeit: 15 Monate (5 – 36 Monate). Ergebnisse: Netzhautanlage:
nach einem Eingriff primär 15/17 (88%), stabil über Beobach-
tungszeitraum 6/17 (35%); nach Mehrfacheingriff: vollständige
NH-Anlage bei 11/17 (65%). Komplikationen im vorderen Seg-
ment: Hypotonie bei 14/16 (88%) Augen mit Langzeitdokumenta-
tion des Augeninnendruckes (3 x transient, 11 x permanent – nicht
abhängig vom Netzhautstatus). Typ. Auftreten der Hypotonie >!
1 – 3 Monate nach F6H8 Entfernung. Teilweise Entwicklung zykli-
tischer Membranen und Zunahme der Kapselfibrose. Bei phaken
Augen Entwicklung einer Cataract in den ersten Monaten nach
F6H8 Anwendung. Fazit: Wegen der hohen Rate von Hypotonien
sollte der Einsatz von F6H8 kritisch erwogen werden.


Zurück

Zur Tagungsübersicht DGII 2003




Copyright © DGII 2003