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Cataractchirurgie und mehr
Kammann J, Dornbach G
St. Johannes-Hospital, DortmundEinleitung: Moderne Cataractchirurgie zeichnet sich durch gerin-
ges Trauma, kurze Operationszeiten, schnelle Rehabilitation und
meist Emmetropie als Zielrefraktion aus. Qualitätssicherung ist
zusätzlich ein wichtiges Merkmal. Methode: Standard ist die bi-
manuelle Phakoemulsifikation mit Implantation einer intraokula-
ren Linse bei skleralem, prälimbalem oder kornealem Zugang.
Cataractchirurgie ist häufig auch Glaukomchirurgie. Sie ist zuneh-
mend Teil der refraktiven Chirurgie unter dem Aspekt der Astig-
matismuskorrektur durch Auswahl der Schnittlage und/oder
kombinierter Hornhautinzisionen, der Clear-lens-Extraktion und
in steigendem Maße der Presbyopiekorrektur. Das Grundprinzip
aller modernen Phako-Techniken ist Ultraschallenergie einzuspa-
ren und den Linsenkern mechanisch aufzuarbeiten bzw. für die
Phakoemulsifikation vorzubereiten. Die am häufigsten angewand-
ten Methoden haben alle dieses Ziel, wie Divide and conquer,
Chop, Bevel down, Phakoaspiration und manuelle präoperative
Kernteilung. Zunehmend findet als logische Weiterentwicklung
die Phakoaspirationstechnik ihre Anwendung. Diese Technik er-
laubt bei hohen Sogwerten und kleinem Nadeldurchmesser die
Linse unter gleichzeitiger separater Spülflüssigkeitszufuhr über
einen jeweiligen Zugang von 1,5 mm Breite zu entfernen eine
Technik, die bisher nur der Laserphakoemulsifikation vorbehalten
war, wobei diese nur in begrenztem Maße bei entsprechend ge-
ringer Kerndichte und -härte ihre Anwendung findet. Zur Cata-
ractchirurgie gehört die Auswahl der passenden Intraokularlin-
sen. Das Angebot umfasst sphärische, torische, bifokale, multifo-
kale und akkommodative Modelle, wobei die drei letztgenannten
auf dem Gebiet des presbyopic lens exchange (prelex) einge-
setzt werden. Zusammenfassung: Die Auswahl der Operations-
methode hängt neben den anatomischen Vorgaben der Linse vom
Können und der Erfahrung des Operateurs ab.
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