DGII Abstracts 2003

R26

Möglichkeiten und Vorteile der Phakoemulsifikation mit
dem bimanuellen System


Wilhelm F
Universitäts-Augenklinik Halle/S.


Die Ultraschallphakoemulsifikation stellt bei der Cataractchirur-
gie heute nach wie vor den Goldstandard dar. Um den postopera-
tiven Astigmatismus zu minimieren und die Eröffnung des Aug-
apfels so klein wie möglich zu gestalten wurde die Tunnelgröße
immer weiter reduziert. Mit dem konventionellen Phakoemulsifi-
kationssystem sind hier Grenzen erreicht, die jedoch mit einem
bimanuellen Phakosystem unterschritten werden können. Es hat
sich gezeigt, dass auch bei Trennung von Irrigation und Phako-
Aspiration über 2 Parazentesen von 1 mm Breite auch härtere
Kerne problemlos phakoemulsifiziert und abgesaugt werden kön-
nen. Anhand der Möglichkeit des Instrumentenwechsels zwi-
schen den Parazentesen während der Phakoemulsifikation kann
der Operateur flexibler arbeiten und auch schwer zu rotierende
Kerne emulsifizieren. Dabei kann äußerst schonend vorgegangen
werden. Besonders gut bewährt hat sich dieses System an tief-
liegenden Augen, bei vorbestehenden Hornhauttrübungen sowie
enger Pupille. Rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen
an Schweineaugen haben ergeben, dass die befürchteten Schäden
am Hornhautendothel im Bereich der Parazentesen – man war
von einem Burningeffekt bei Weglassen des Sleeve ausgegangen
– nicht eintraten. Diese Aussage korreliert mit den klinischen Er-
fahrungen bei Einsatz des bimanuellen Systems. Die Vorteile der
1,0 – 1,6 mm Phako zeigen sich insbesondere beim Einsatz von
Linsen, die über die Parazentesen implantiert werden können
und damit eine Schnitterweiterung unnötig machen. Hieran las-
sen sich „nahtlos” vitreoretinale Eingriffe anschließen und auch
für unerfahrene Operateure oder Einsteiger in die Kataraktchi-
rurgie ist es unkompliziert, dieses sichere Verfahren zu erlernen.


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