DGII Abstracts 2003

R36

LASIK-Komplikationen – eine Übersicht

Duncker GIW
Universitäts-Augenklinik Halle/S.


Die Inzidenz von LASIK-Komplikationen wird zwischen 0,68%
(Tham u. Malloney, n = 3998) und 2,1% (Stulting, n = 1062) ange-
geben, wobei die meisten LASIK-Komplikationen sich gezielt be-
handeln lassen und meist nur einen geringen Einfluss auf das
endgültige visuelle Ergebnis haben. Insbesondere zu Beginn der
LASIK-Ära wurde verschiedentlich auf eine mögliche höhere Ab-
latio-Rate aufgrund der kurzzeitigen Erhöhung des intraokularen
Druckes und des Mikrokeratomschnittes hingewiesen. Große
Feldstudien (Arivalo u. Mitarb., n = 29916) haben nachweisen kön-
nen, dass die Ablatioinzidenz nach LASIK in etwa dem Risiko
nichtoperierter myoper Augen entspricht. Das Referat stellt die
wesentlichen intra-, frühpost- und spätpostoperativen Komplika-
tionen vor, wobei auch auf die Schnittqualität unterschiedlicher
Mikrokeratome eingegangen wird. Intraoperative Flap-Komplika-
tionen lassen sich mit modernen, automatischen Mikrokeratomen
auf unter 0,5% drücken (Jacobs 2002 u. Kohnen 2002). Bestimmte
Schneidkopf-Konfigurationen scheinen mit einer erhöhten Inzi-
denz von Epitheldefekten einherzugehen. Grundsätzlich sollten
Einmalklingen auch nur für ein einziges Auge eingesetzt werden.
Entzündliche Interface-Reaktionen lassen sich durch eine frühzei-
tige, auch prophylaktische Kortikosteroidtropfen-Applikation
dämpfen und oft vermeiden. Während Epithelimplantationen
durch Anheben des Flaps und Säuberung des Interfaces gut be-
herrschbar sind, stellen Wrinkles und Striae bei später Diagnose
ein erhebliches Problem dar. Unter- und Überkorrekturen sind
durch eine Re-LASIK nach frühestens 3 Monaten in aller Regel
gut zu korrigieren.


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