DGII Abstracts 2003

V68

Wellenfrontanalyse nach Astigmatismuskorrektur
mittels limbusparalleler Hornhautinzisionen


Kaymak H, Kremp K, Mester U
Augenklinik Sulzbach-Saar


Hintergrund: Die Astigmatismuskorrektur mittels limbusparaller
Hornhautinzisionen ist eine seit Jahren bewährte Technik. Wäh-
rend die Auswirkungen auf Sphäre und Zylinder (Coupling-Effekt)
bereits eingehend untersucht wurden, sind Brechungsänderungen
höherer Ordnung noch völlig unbekannt. Patienten und Metho-
den: Bei 20 Patienten (Alter zwischen 23 und 55 Jahren) wurden
wegen eines angeborenen Hornhautastigmatismus (5,0 ± 1,14 dpt)
eine Astigmatismuskorrektur mittels eines Paares bogenförmiger
Hornhautinzisionen mit dem Diamantmesser durchgeführt. Die
Dosierung erfolgte nach dem Lindstrom-Schema über Variation
der Schnittlänge. 6 Wochen postoperativ wurde eine Wellenfront-
analyse mit einem Hartmann-Shack Sensor (Fa. Aesclepion)
durchgeführt. Ergebnisse: Die Reduktion des Astigmatismus be-
trug im Mittel 2,73 dpt (SD 0,83). Hinsichtlich der Brechungsfeh-
ler höherer Ordnung zeigte sich vor allem eine Veränderung der
sphärischen Aberration (Z 4,0), die negativ wird. Schlussfolge-
rung: Die inzisionale Astigmatismuskorrektur bewirkt neben der
angestrebten Veränderung von Sphäre und Zylinder auch Bre-
chungsänderungen höherer Ordnung. Die negativ werdende
sphärische Aberration dürfte dabei von Vorteil sein, da sie die
entgegengesetzte Entwicklung der natürlichen Linse mit dem Al-
ter kompensiert. Als klinische Folge wäre ein verbessertes Kon-
trastsehen mit zunehmendem Alter zu erwarten.


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