K78
Kammerwinkel-Bildgebung: OCT versus UBM
Frisch L
Universitäts-Augenklinik MainzNeben den bekannten diagnostischen Möglichkeiten in der Reti-
nologie und Hornhautbeurteilung bietet die optische Kohärenzto-
mographie (OCT) auch die transsklerale Darstellung des Kammer-
winkels. Aufgrund der Transmissibilität der Sklera für die verwen-
dete Wellenlänge von 1310 nm sind Sklera, Kammerwinkel, Iris-
vorderfläche und -stroma darstellbar. Die Scantiefe beträgt
2,7 mm. Die Ultraschall-Biomikroskopie (UBM) des Vorderab-
schnitts stellt ein etabliertes Verfahren dar. Bei einer Frequenz
von 50 MHz wird eine hohe Auflösung bis zu 5 mm Tiefe erreicht.
Bei 22 Augen von 11 gesunden Probanden wurden Messungen mit
dem Vorderabschnitts-OCT (Fa. 4optics AG, Lübeck) und dem
UBM (Humphrey Instruments, San Leandro, USA) in 3-Uhr-Posi-
tion am Limbus durchgeführt. Die Auswertung erfolgte hinsicht-
lich des Kammerwinkelöffnungswinkels (AOD500) sowie der sub-
jektiven Erkennbarkeit von Strukturen. Ergebnisse: Der gemes-
sene AOD500 war bei beiden Verfahren identisch. Die Erkennbar-
keit von Irisstrukturen wie Naevi, Stroma oder Dicke war auf-
grund der höheren Auflösung beim akustischen Verfahren besser.
Die Untersuchungszeit betrug beim OCT durchschnittlich 1:50
min weniger als die Hälfte als beim UBM (durchschnittlich 4:50
min). Schlussfolgerung: Für die Messung des Kammerwinkelöff-
nungswinkels zeigten sich beide Geräte gleichwertig. Bei der Be-
urteilung feinerer Strukturen ist das UBM überlegen, jedoch mit
deutlich höherem Untersuchungsaufwand.
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