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Abweichung von der Zielrefraktion nach
Faltlinsenimplantation bei hoher Myopie
Marx-Gross S, Dick HB
Universitäts-Augenklinik MainzDie Vorhersagbarkeit der postoperativen Refraktion ist insbeson-
dere bei hochmyopen Augen schwierig, da die Achsenlängenmes-
sung durch mögliche okuläre Pathologien (z. B. Staphylom) er-
schwert ist. Patienten und Methode: Wir untersuchten 47 Augen
von 40 Patienten mit einer präoperativen Refraktion (sphärisches
Äquivalent) von im Median 12,6D. Es wurde wenn möglich zur
Messung die optische Teilkohärenzinterferometrie verwendet. Die
Ultraschallbiometrie wurde bei 14 Augen durchgeführt. Zur Be-
rechnung der IOL-Brechkraft wurde die SRK/T-Formel mit der A-
Konstanten 118,9 angewendet. Es wurden faltbare AcrySof-IOL
der Firma Alcon angewendet, die im Bereich zwischen 5 bis
+5D (MA60MA) und zwischen +6 bis +9D (MA60BM) eingesetzt
wurden. Es wurde die angestrebte mit der erreichten Zielrefrak-
tion verglichen. Ergebnisse: Die Achsenlänge betrug im Median
30,73 mm (Max: 34,96; Min: 28,42 mm). Die Hornhautradien la-
gen im Median prä-operativ bei 7,73 und 7,71 mm. Die implan-
tierten Falt-IOL wiesen eine Brechkraft von im Median 4,0D (Max:
9D; Min: 3D) auf. Zusammenfassung: Die faltbaren AcrySof-IOL
mit niedriger Brechkraft für lange Augen zeigten einen stabilen
Sitz im Kapselsack mit vergleichsweise geringer Abweichung von
der Zielrefraktion. Die Individualisierung der A-Konstanten für die
jeweilige Messtechnik führt zu einer verringerten Abweichung
von der Zielrefraktion und somit zu einem verbesserten refrakti-
ven Resultat.
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