V88
Komplikationen der phaken Hinterkammerlinse ICL
Kohlhaas M, Sandner D, Müller M, Pillunat LE
Universitäts-Augenklinik DresdenHintergrund: Die ICL ist ein probates Mittel zur Korrektur der
Myopie. Langzeitergebnisse über Komplikationen liegen jedoch
nur vereinzelt vor. Methodik: Zwischen 9/98 und 3/02 wurde
bei 22 Patienten, 43 Augen, mit einem Alter von 28,31 ± 7,01 Jah-
ren eine ICL über einen kornealen Tunnelschnitt implantiert. Die
obligatorische Iridektomie wurde über einen inversen cornealen
Tunnelschnitt durchgeführt. Ergebnisse: Direkt postop. wurde
8 x ein passagerer Druckanstieg mit Epithelödem, 2 x ein Hyphae-
ma und 1 x eine Dezentrierung der ICL festgestellt. Bei 6 Patienten
wurde 3 Monate nach dem Eingriff bei einem Astigmatismus
zwischen 1,5 bis 2 D eine limbusparallele Keratotomie durch-
geführt. Der Endothelverlust beträgt bis zu 3 Jahre postop. ca. 3%
und ist am ehesten auf das Op-Trauma zurückzuführen. Bei 4
Patienten wird eine nicht visus limitierende vordere subcaps. Ka-
tarakt beobachtet. Bei 36% kommt es zu einer Pigmentepithelaus-
schwemmung. Die Tensionslage bleibt über einen Zeitraum von 3
Jahren konstant (prä-Op: 16,2 ± 2,1 mmHg; 3 Jahre postop:
16,9 ± 1,9 mmHg; p > 0,05). Schlussfolgerung: Die ICL korrigiert
präzise hohe Fehlsichtigkeiten. Frühe postop. Komplikationen wie
ein Druckanstieg sind passager. Die Patienten müssen langfristig
kontrolliert und über die wichtige Komplikation der Kataraktin-
duzierung intensiv aufgeklärt werden.
Zurück
Zur Tagungsübersicht DGII 2003