DGII Abstracts 2003

K97

Kanülengeführte transsklerale Einnähung einer
sekundären Hinterkammerlinse ohne Skleradeckel,
Erfahrungsbericht über 53 Fälle


Schrader WF
Universitäts-Augenklinik Würzburg


Hintergrund: Fehlt nach IOL-Luxation oder komplizierter Kata-
raktoperation die Linsenkapsel zur Abstützung der Hinterkam-
merlinse, bietet sich als Ausweg die Einnähung einer Hinterkam-
merlinse an. Wir berichten, wie man dies einfach und sich er ohne
aufwändige Präparation eines Skleradeckels erreichen kann. Pa-
tienten und Methode: 53 Patienten wurden in gleicher Technik
versorgt. Nach Pars plana Vitrektomie und Entfernung evtl vor-
handener Linsenreste oder einer luxierten IOL wird der Glaskör-
perraum mit PFCL aufgefüllt. Eine mit 10 – 0 Prolene Schlaufen-
nähten präparierte PMMA-HKL (Morcher 66) wird kanülenge-
führt transskleral eingenäht (Videodemo). Ergebnisse: Die Visus-
entwicklung wird durch Art und Dauer der präoperativen Kom-
plikationen mitbestimmt. Ein im Glaskörper lange belassener Nu-
kleus führt eher zu irreversiblen Makulaschäden als eine dorthin
luxierte und über Wochen belassene IOL. Meist wurde wieder
eine Lesevisus erreicht, ohne dass eine Dezentrierung der Linse,
ein Makulaödem eine Ablatio oder eine Sekundärinfektion das
Ergebis beeinträchtigt hätte. Schlussfolgerungen: Die kanülenge-
führte transsklerale Einnähung einer Hinterkammerlinse ist ein
zuverlässiges Verfahren zur Korrektur aphaker Augen nach großer
Kapselruptur, Linsenkernverlust oder Hinterkammerlinsenverlust
mit wenig Komlikationen und guten Visusergebnissen.


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