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Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation und refraktive Chirurgie
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21. Kongress der DGII 2007

Abstracts DGII 2007

 

KV 25

Postlaser In-situ-Keratomileusis (LASIK) Ektasie: Biomechanische, histopathologische und ultrastrukturelle Evaluierung

Schmack I, Dawson DG, O'Brien TP, Edelhauser HF, Grossniklaus HE

Universitäts-Augenklinik Heidelberg


Hintergrund: Die Hornhaut-Ektasie stellt eine zwar seltene, jedoch weitreichende Komplikation im Zusammenhang mit refraktiven Eingriffen (z.B. LASIK) dar, die in ausgeprägten Stadien eine Keratoplastik erforderlich machen kann. Verbesserte Kenntnisse über die zugrunde liegenden Risikofaktoren und der veränderten biomechanischen Eigenschaften von LASIK-Hornhäuten sind erforderlich, um die Inzidenz und den Schweregrad dieser potentiellen Komplikation zu senken.

Methode: Menschliche Hornhäute (n = 6), die aufgrund einer Hornhaut-Ektasie nach vorangegangener LASIK-Operation (MW ± SD: 31,5 ± 6,4 Monate post-LASIK) explantiert werden mussten, wurden licht- und elektronenmikroskopisch untersucht (Hornhautdicke LASIK-Flap, Stromabett-, Keratozytenzahl). Zusätzlich erfolgten biomechanische Studien von LASIK-Hornhäuten ohne Ektasie (n = 25; MW:± SD: 37,2 ± 19,2 Monate post-LASIK) und unoperierte Spenderhornhäuten (n = 5) in Bezug auf ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Zugkräften (Zugfestigkeit) im Bereich des LASIK-Interface sowie des anterioren und posterioren Hornhautstromas.

Ergebnisse: LASIK-Hornhäute mit Ektasie wiesen eine deutliche Verdünnung des Hornhautstromas und der Kollagenlamellen auf. Die Keratozytendichte war in den LASIK-Hornhäuten (mit/ohne Ektasie) gegenüber den unoperierten Spenderhornhäuten signifikant reduziert (p < 0,0001). Die Zugfestigkeit des Hornhautstromas betrug im Mittel im Bereich des LASIK-Interface (˜170 µm Flapdicke) 0,72 g/mm, im anterioren Stroma (˜150 µm Dicke) 36,7 g/mm und im posterioren Stroma (˜300 µm Dicke) 17,8 g/mm. Verglichen mit normalen, nicht operierten Spenderhornhäuten war die Widerstandsfähigkeit des LASIK-Interface gegenüber Zugkräften um etwa 98% vermindert.

Schlussfolgerungen: Refraktive Hornhaut-Eingriffe führen über einen Abtrag des anterioren und mittleren Hornhautstromas zu einer Minderung der Widerstandsfähigkeit der Hornhaut. Um das potentielle Risiko einer postoperativen Hornhaut-Ektasie zu minimieren, sollte der Gewebsabtrag weniger als 30 Prozent der Hornhautdicke betragen.

 

Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd, 224, Suppl. 2