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21. Kongress der DGII 2007
Abstracts DGII 2007
KV 46
Nachstarprophylaxe durch In-vivo-Ablation von Linsenepithelzellen am Kaninchenauge mit dem ARC-Laser-Photolyse-System
Pollhammer M1, Cursiefen C1, Rummelt C1, Walker R2, Thyzel R2, Kruse FE1
1Universitäts-Augenklinik Erlangen, 2A.R.C. Laser GmbH
Ziel: In einer kürzlich am enukleierten Schweineauge durchgeführten In-situ-Studie konnten wir zeigen, dass eine vollständige Ablation von Linsenepithelzellen von der Linsenkapsel nach erfolgreicher Kataraktextraktion mithilfe des ARC-Laser-Photolyse-Systems (ARC-LPS) möglich ist, ohne die Linsenkapsel dabei zu gefährden. Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Systems als Methode einer intraoperativen Nachstarprophylaxe in einem In-vivo-Modell am Kaninchenauge.
Methode: Eine Gruppe von 12 New Zealand White Kaninchen wurde an beiden Augen einer Standardkatarakt-Operation unterzogen und in eine Kontroll- und Untersuchungsgruppe eingeteilt. Vor Implantation einer Faltlinse in den Kapselsack, wurde in die Augen der Untersuchungsgruppe das Handstück des ARC-LPS eingeführt und eine mittlere Pulszahl von 204 (± 36) Pulsen mit einer Energie von je 7 mJ auf die verbliebene vordere und äquatoriale Linsenkapsel in mäanderförmigem Verteilungsmuster appliziert. Zur Evaluierung wurden 10 Augen nach 6 Wochen enukleiert, zwischen Limbus und Äquator eröffnet und digitale posteriore Bilder nach einer modifizierten Miyake/Apple-Technik angefertigt, um anschließend mithilfe der EPCO-Software planimetrisch im Bereich der Optik vermessen zu werden. Im Anschluss wurden Standardhistologiepräparate zur Evaluierung angefertigt.
Ergebnisse: Die Evaluation der digitalen Miyake-Bilder mithilfe der EPCO-Software ergab bei den Augen der Untersuchungsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe eine deutliche Reduktion des EPCO-Scores bzw. der Nachstarbildung: Kontrollgruppe = 0,69, Untersuchungsgruppe = 0,33. (p = 0,035). Intraoperativ kam es bei 2 von 8 Augen zu geringen Blutungen aus Irisgefäßen.
Schlussfolgerungen: Die Laserablation mithilfe des ARC-LPS als intraoperative Nachstarprophylaxe führt nach sechswöchigem Beobachtungszeitraum zu einer wirksamen Reduktion des Nachstars. Mögliche Iritationen der Iris können durch Reduktion der aufgewandten Laserenergie minimiert werden, so dass dieses System zukünftig im Rahmen der Kataraktchirurgie beim Menschen eine intraoperative Linsenkapselpolitur mit Verminderung des Nachstarrisikos ermöglichen sollte.
Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd, 224, Suppl. 2 |