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21. Kongress der DGII 2007
Abstracts DGII 2007
R 47
Konfokale In-vivo-Mikroskopie – Auf dem Weg zur in vivo-Histologie? – Bedeutung für die Hornhaut-Chirurgie
Guthoff RF
Universitäts-Augenklinik Rostock
Die konfokale In-vivo-Mikroskopie ermöglicht es, Bulbuswandstrukturen, insbesondere die Hornhaut, mit einer Vergrößerung bis zu 800-fach abzubilden. Auf diese Weise wird es möglich, die Zelldichte des Hornhautepithels getrennt nach superfizial, intermediär und Basalschicht quantitativ zu erfassen und so Veränderungen, wie sie beim trockenen Auge oder nach Kontaktlinsentragen auftreten, zu beschreiben und den klinischen Befund zu präzisieren. Der subepitheliale Nervenplexus wird in seiner Komplexität dargestellt, und Veränderungen bei Innervationsstörungen, z.B. der herpetischen Keratitis nach Trigeminus-Schädigungen und im Rahmen der Reinnervation nach refraktiver Hornhautchirurgie können quantitativ erfasst und das Wundheilungsverhalten beschrieben werden. Die Keratozyten können in Abhängigkeit ihrer Dichte (im vorderen Stroma finden sich ca. doppelt so viel Keratozyten pro Volumeneinheit als im zentralen Stroma) quantifiziert werden, ihr Aktivierungsgrad aufgrund der Darstellung des Zytoplasmas der einzelnen Zellen beschrieben werden und so Aussagen zur betabolischen Aktivität semiquantitativ gemacht werden. Das Endothel ist vergleichbar der Spiegelmikroskopie sichtbar. Zum ersten Mal wird es möglich, in-vivo die Antigen-präsentierenden Langerhanszellen darzustellen und Krankheitsprozessen zuzuordnen. Mit der konfokalen in-vivo Mikroskopie erhaltene Befunde lassen eine Subdifferenzierung des trockenen Auges, Wundheilungsstörungen nach refraktiver Chirurgie sowie die mikroskopische Beurteilung unterschiedlicher Formen von Sickerkissen nach fistulierender Glaukomchirurgie zu. Neoplastische Veränderungen von Hornhaut, Bindehaut und Lidhaut werden der Ex-vivo-Histologie vergleichbar dargestellt und die Wertigkeit im Rahmen der Ophthalmoonkologie diskutiert.
Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd, 224, Suppl. 2 |