|
22. Kongress der DGII 2008
Abstracts DGII 2008
V37
Prävalenz und Risikofaktoren der
Linsentrübung bei der chinesischen
Stadt und
Landbevölkerung. Die Beijing Eye Study
RenschF1, Xu L2, Cui T2, Zhang S2, Sun B2, Zheng Y2,
Hu A2, Li J2, Ma K2, Jonas JB1
1 Mannheim, 2 Beijing (China)
Fragestellung: Bestimmung der Prävalenz von Linsentrübungen der
älteren chinesischen Bevölkerung in einer städtischen und in einer
ländlichen Region von Beijing. Studien-Design: Populations basierte
Querschnitts-Studie. Teilnehmer: Die Studie schloss 4439 Teilnehmer
von 5324 zur schriftlich Untersuchung eingeladenen Teilnehmern
ein (Antwort Rate: 83,4%). Die Teilnehmer wurden je nach
Herkunft aufgeteilt in einen ländlichen Teil (1973 Teilnehmer
[44,4%]) und in einen städtischen Teil (2466 Teilnehmer [55,6%]).
Das Mindestalter der Teilnehmer betrug 40 Jahre und das mittlere
Alter war 56,2 € 10,6 Jahre (Rang 40 – 101 Jahre). Methodik: Nukleä-
re, kortikale und posteriore subkapsuläre Linsentrübungen wurden
anhand standardisierter Spaltlampen-Fotografien der Linse systematisch
eingeteilt, indem ein modifizierter Grading score der Age-related
Eye Disease Study (AREDS) benutzt wurde. Haupt-Zielparameter:
Einteilung der Linsentrübung nach dem Grading score der
AREDS. Ergebnisse: Daten zur Linse konnten bei 4378 Teilnehmern
(98,6%) of 4439 untersuchten Personen erhoben werden, entsprechend
8724 Augen. Die Prävalenz der Katarakt-Chirugie betrug 1,3%
(95% Konfidenz-Intervall [CI]: 1,0 – 1,7); sie war statistisch unabhängig
vom Geschlecht (P = 0,51; odds ratio [OR]: 0,86; 95% CI:
1,00 – 1,34), ländlichem Gebiet versus städtische Region (p = 0,25)
und dem Grad der Schulbildung (p = 0,84). Die Prävalenz einer nukleären
Linsentrübung betrug 82,0% (95% CI: 80,8 – 83,2). Die Prä-
valenz einer kortikalen Linsentrübung betrug 10,3% (95% CI:
9,4 – 11,3) und die Prävalenz einer posterioren subkapsulären Linsentrübung
war 4,3% (95% CI: 3,7 – 4,9). Wenn der Grad 2 der nukleären
Linsentrübung was als normal angesehen wurde, betrug die
Prävalenz der nukleären Katarakt 50,3% (95% CI: 48,8 – 51,8) und
Gesamt-Prävalenz einer Katarakt betrug 53,1% (95% CI: 51,6 – 54,6).
Die Gesamt-Prävalenz der Katarakt stieg an von 6,5% (95% CI:
5,2 – 7,8) bei den Personen von 40 bis 49 Jahren auf 52,3% (95% CI:
47,4 – 55,3) bei den 50 bis 59 Jährigen und auf 97,8% (95% CI:
96,4 – 99,2) bei den Personen, die 70 Jahre und älter (p < 0,001) waren.
Schlussfolgerungen Katarakte sind relativ häufig bei den chinesischen
Einwohnern Beijings und das Alter ist der wichtigste assoziierte
Faktor. In Anbetracht der relativ geringen Rate an bis zum
jetzigen Zeitpunkt durchgeführten Katarakt-Operationen, könnte
man bei dem stark wachsenden älteren Bevölkerungs-Anteil in China
zukünftig einen markanten Anstieg der Anzahl von Katarakt-Operationen
erwarten.
Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd 2008; 225: Suppl 1, S1–S24 |
22.html