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         22. Kongress der DGII  2008
        Abstracts DGII 2008 
      R71
      Kanaloplastik kombiniert mit
        Phakoemulsifikation 
         
        Tetz MR 
         
        Berlin 
         
        Hintergrund: Die Viskokanalostomie wird in einigen Zentren seit 
        Jahren erfolgreich durchgeführt. Kombiniert mit der Phakoemulsifikation 
        ergibt sich ein durchschnittlicher postoperativer Druckwert 
        von ca. 15,4mm Hg. Dies liegt ca. 2 – 2,5mm Hg unter den Ergebnissen 
        mit Viskokanalostomie alleine. Die konsequente Weiterentwicklung, 
        die Kanaloplastik, soll in ihren Ergebnissen mit und ohne 
        Phakoemulsifikation bewertet werden. Methode: Die Kanaloplastik 
        ist eine rezente Weiterentwicklung der nichtpenetrierende Glaukomchirurgie. 
        Hierbei wird der Schlemm’sche Kanal viskodilatiert 
        und mithilfe einer 10 – 0 Prolene-Naht zur Vorderkammer hin ausgespannt. 
        Dies soll stärker als bisher den transtrabekulären Fluss 
        begünstigen und niedrigere postoperativen Tensionswerte ermöglichen. 
        Wir stellen hier die Ergebnisse von 3 deutschen und 14 globalen, 
        vornehmlich US amerikanischen, Zentren im Rahmen einer prospektiven, 
        international angelegten Multicenterstudie der Kanaloplastik 
        zur Behandlung des Offenwinkelglaukoms vor. Ergebnisse: 
        Präoperativ lagen bei den Patienten die Augendruckwerte durchschnittlich 
        bei 23.7mm Hg (n = 146, SD = 5,1) mit durchschnittlich 
        1,8 Wirkstoffen. Nach 6 Monaten betrug der durchschnittliche IOD 
        15,3mm Hg (n = 107, SD = 3,4) mit 0,4 Glaukom Medikationen. Nach 
        12 Monaten betrugen die Werte 14,9mm Hg (n = 95, SD = 3,9) und 
        0,6 Medikationen, nach 18 Monaten 14,2mm Hg (n = 30, SD = 3,6) 
        und 0,6 Medikationen. Keine „serious adverse events“ wurden bei 
        den146 operierten Augen beobachtet. Die Häufigkeit operativer 
        Komplikationen war gering. Am häufigsten waren Mikrohyphämata 
        am ersten Tag postoperativ (n = 31, 21,2%). Typische Filterkissen fanden 
        sich nur in 8% der Augen bei der 12-Monats-Kontrolle. Die 
        Ergebnisse verbesserten sich durch die Kombination mit Phakoemulsifikation. 
        Bei den hierfür separat ausgewerteten 57 Augen betrug 
        der postoperative Durchschnittsdruck lediglich 13,1mm Hg mit 
        0,1 Medikamenten 6 Monate und 14,0mm Hg mit 0,2 Medikamenten 
        12 Monate postoperativ. Fazit: Die Kanaloplastik als konsequente 
        Weiterentwicklung der nichtpenetrierende Glaukomchirurgie 
        kann insbesondere in Kombination mit Phakoemulsifikation eine 
        suffiziente Drucksenkung bis zu 18 Monaten postoperativ mit geringem 
      perioperativen Risikoprofil erzielen. 
    Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd 2008; 225: Suppl 1, S1–S24   | 
  
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