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         22. Kongress der DGII  2008
        Abstracts DGII 2008 
      R89
      Inzisionale Astigmatismuskorrektur 
         
        Kohnen T 
         
        Universitäts-Augenklinik Frankfurt, Cullen Eye Institute 
        des Baylor College of Medicine Houston (USA) 
         
        Zwischen 14 und 40% der Normalpopulation leiden unter der sogenannten 
        Stabsichtigkeit (Astigmatismus regularis), bei welcher es in 
        zwei orthogonal zueinander stehenden Meridianen zu unterschiedlichen 
        Brechkräften des optischen Systems Auge kommt. Von diesen 
        Astigmatismen sind auch Patienten refraktiv-chirurgischer Eingriffe 
        wie LASIK (Laser in situ Keratomileusis), PRK (photorefraktive Keratektomie) 
        oder der Implantation von Intraokularlinsen (IOL) betroffen. 
        Bei letzteren kommt hinzu, das durch die für die Implantation 
        notwendigen Schnitte, wenn sie größer als 2mm sind, ein Astigmatismus 
        induziert wird. Die inzisionale Astigmatismuskorrektur 
        soll den präexistenten Astigmatismus verringern und der chirurgischen 
        Astigmatismusinduktion bereits während der Operation entgegenwirken. 
        Dazu werden u. a. sogenannte „Limbale relaxierende 
        Inzisionen“ (LRI) angewandt. Diese werden in der limbusnahen Cornea 
        orthogonal zum steilen Hornhautmeridian angesetzt und folgen 
        in ihrem Verlauf dem Cornearand. Die Inzisionen bewirken so eine 
        Abflachung des steilen und eine Aufsteilung des flachen Hornhautmeridians. 
        Zur Berechnung der Lage und Länge der Inzisionen werden 
        Nomogramme wie das von Wang et al (Peripheral corneal relaxing 
        incisions combined with cataract surgery, J Cataract Refract 
        Surg (2003); 29:712 – 722) oder Computerprogramme wie der LRI 
        Calculator von AMO (www.LRIcalculator.comAdvanced Medical Optics, 
        St Ana, CA, USA) herangezogen. Extrem wichtig ist eine genaue 
        Bestimmung von Achslage und Schnittlänge, da schon 10° Schnittverschiebung 
        eine Verringerung der Astigmatismuskorrektur von 
        34% nach sich ziehen, bei 30° steigt der Astigmatismus bereits an 
        statt abzunehmen. Zur Schnittführung werden entweder Diamantmesser 
        oder eventuell in Zukunft die Femtosekundenlasertechnologie 
        benutzt. Noch nicht vollständig geklärt ist, inwieweit diese Form 
        der Astigmatismuskorrektur über längere Zeiträume stabil ist. Einsetzbar 
        sind LRI bei Astigmatismen zwischen 0,75 und 2,5 dpt, während 
        oder nach Kataraktextraktionen und nach LASIK/PRK, wenn das 
      postoperative sphärische Äquivalent im Bereich von +/- 0,5 dpt liegt. 
    Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd 2008; 225: Suppl 1, S1–S24   | 
  
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