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Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation und refraktive Chirurgie
   
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23. Kongress der DGII 2009

Abstracts DGII 2009

VI. Wissenschaftliche Sitzung: QM / Ergebnis-Dokumentation / Katarakt-Chirurgie

V 45

QM-Ergebnis-Dokumentation Katarakt-Chirurgie: VISTANET

Händel A, Pogorelov P, Wobbe JA, Kruse FE

Universitäts- Augenklinik Erlangen

Der augenärztliche Zusammenschluss VISTANET umfasst aktuell 78 konservativ und operativ tätige niedergelassene Augenärzte aus dem gesamten nordbayerischen Raum und der Universitäts- Augenklinik Erlangen. Um dem Ziel einer qualitätsgesicherten intersektoralen Behandlung gerecht zu werden, wurden im Augenärztenetz VISTANET als Qualitätssicherungsinstrumente klinische Behandlungspfade mit implementierten Qualitätsindikatoren und standardisierter Befunderhebung etabliert. Als EDV-Lösung für die Datenerhebung wurde eineTelemedizinplattform (Soarian Integrated Care. SIC) erarbeitet und schrittweise bei den Augenärzten etabliert. Die wesentliche Komponente bildet eine im Netzwerk verfügbare, sektorenübergreifende elektronische Patientenakte. Standardisierte Erfassungsmodule wurden zunächst für den Bereich der Kataraktchirurgie entwickelt. Pro Patient bzw. operiertem Auge werden6 Datensätze erfasst (1x präoperativ, 1 x operativ, 4 bzw. 6 x postoperativ). Dieses System und die darin eingebundene elektronische Patientenakte sind unabhängig von der jeweiligen Praxis-bzw. Kliniksoftware. Die Übertragung und Speicherung der Daten erfolgt in Echtzeit. Alle Dokumentationsbögen stehen den in den jeweiligen Behandlungsprozess eingebundenen Leistungserbringern sofort nach Eingabe zur Verfügung. Erste objektive Messungen wurden für den Bereich der Kataraktoperation durchgeführt. Dabei handelt es sich um 542 (39%) männliche und 848 (61%) weibliche Patienten. Das durchschnittliche Alter betrug74,5±9Jahre (30 bis101 Jahre). Der präoperative Visus lag im Durchschnitt bei0,375±0,179 (0,001 bis 0,6). Die Implantation der Kunstlinse erfolgte in 99,9 % in den Kapselsack, in 2 Augen in den Sulcus. Die mittlere Stärke der implantierten Kunstlinse betrug 21,4±3,8 Dioptrien (-2,0 bis +35,0). Die postoperative Sehschärfe stieg von 0,49 am ersten postoperativen Tag auf 0,75 bei der vierten postoperativen Verlaufskontrolle nach circa vier Wochen. Zur Ermittlung der subjektiven Patientenzufriedenheit wird im augenärztlichen Qualitätsverbund VISTANET der Visual-Function-14 (VF-14) Fragebogen eingesetzt, der gezielt die funktionelle Beeinträchtigung durch die Katarakt abfragt. Dieser Test wurde hinsichtlich der Sehveränderung durch die Kataraktoperation und den Gewinn der Lebensqualität erweitert. In einer Pilotphase wurden 230 Fragebögen verschickt, die Rücklaufquote betrug mit 189 komplett ausgefüllten Fragebögen 82%. Exemplarisch sei das Ergebnis für Schwierigkeiten beim Fernsehen aufgeführt: Gaben 79,8% der Patienten an, vor der OP Schwierigkeiten beim Fernsehen gehabt zu haben, so war nach der Operation bei 80,6% eine deutliche Verbesserung eingetreten. Die hier vorgestellten Qualitätssicherungsmodule und die darin implementierte sektorenübergreifende elektronische Patientenakte sind aufgrund der einfachen Handhabung und der zeitnahen Datenverfügbarkeit essentielle Bausteine im Rahmen vernetzter Strukturen.

Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd 2009; 226: Suppl 1, 1–24
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart - New York; ISSN 1431-634X