|   |    23. Kongress der DGII  2009 Abstracts DGII 2009 VIII.
Wissenschaftliche
Sitzung:
        Innovative
        IOLs    R 53   Phake IOL: Langzeitergebnisse zur PRL  Höh HR 
 Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,  Augenklinik, Neubrandenburg
 Die Phakic Refractive Lens (PRL) wird zwischen Augenlinse und Iris  implantiert. Sie korrigiert Myopie zwischen -3 und -27dpt und  Hyperopie zwischen +3 und +15dpt. Sie kann mittels Pinzette oder  Injektor implantiert werden. Die PRL zeichnet sich durch hohe Refraktionsstabilität, hohe Präzision der Bestimmung der postoperativen  Refraktion (Efficacy Index >120%) und hohe Sicherheit (Safety  Index >140%) aus. Mittlerweile liegen aus mehreren Zentren Nachbeobachtungsdaten  von mehr als 6 Jahren vor. Darin zeigt sich, dass  die aus Kurzzeitstudien bekannten positiven Eigenschaften der PRL  sich auch nach sechs Jahren bestätigen. Das Risiko für die Entwicklung  einer Katarakt ist sehrgering und liegt unter 1 %. Eine Kataraktbildung  kann daher nicht als wesentliche Komplikation der PRL gewertet  werden. Der Endothelzellverlust bewegt sich im Rahmen dessen,  was von Kataraktoperationen bekannt ist. Es sind keine Beschädigungen  des Irispigmentepithels festzustellen, die der PRL anzulasten  wären. Eine schwere, aber mit 2,4% Häufigkeit seltene Komplikation  ist die Dezentrierung bzw. Luxation der PRL. Diese Komplikation  ist nur bei  Augen mit einer Myopie von mehr als -9,5 dpt beschrieben.  Als Ursache kommen eine bei hoher Myopie präexistente  Zonulaschwäche, intraoperative oder postoperative Zonulabeschädigungen  infrage. Vor Implantation ist daher eine intensive Untersuchung  des Zonulastatus erforderlich. Das intraoperative Risiko einer  Zonulabeschädigung kann durch eine spezielle Falttechnik der  PRL zum Zonulaschutz minimiert werden, die während des Vortrages  vorgestellt wird. Inwieweit die PRL in der Lage ist, postoperativ  die Zonula zu beschädigen, ist Gegenstand derzeitiger Forschung.  Die exzellenten Langzeitergebnisse der PRL mit hoher Stabilität, Vorhersagegenauigkeit,  Efficacy und Sicherheit empfehlen sie zur Refraktionskorrektur ab 3 dpt  Ametropie. Die bei höher myopen Augen  in Einzelfällen aufgetretenen Dezentrierungen (2,4%) bedürfen weiterer Untersuchung. 
 Erschienen in:
        Klin Monatsbl Augenheilkd 2009; 226: Suppl 1, 1–24 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart - New York;
      ISSN 1431-634X
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