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24. Kongress der DGII 2010
Abstracts DGII 2010
XIII.
Wissenschaftliche
Sitzung: Glaukom und interventionelle Techniken
V107
Asphärische Intraokularlinsen – Fortschritt oder Marketing?
Mester U1, Kaymak H2
1 Knappschaftskrankenhaus Sulzbach,
2 Breyer
Augenchirurgie, Düsseldorf
Vor 7 Jahren wurde mit der Tecnis die erste Intraokularlinse mit
einer asphärischen Optik hergestellt; die ersten Publikationen über
klinische Ergebnisse folgten 2003. Mittlerweile werden von fast allen
namhaften Herstellern von Intraokularlinsen Modelle mit einem
asphärischen Design angeboten, welches zunächst nur bei
Monofokallinsen, heute aber auch zunehmend bei Multifokallinsen und
torischen Modellen Verwendung findet. Der Nutzen einer asphärischen
Intraokularlinse wird jedoch immer noch diskutiert: Skeptiker
führen die fehlende Individualisierung der Asphärizität, die fragliche
Verbesserung der Abbildungsqualität, eine hohe Empfindlichkeit
gegenüber Dezentrierung und Verkippung sowie eine reduzierte
Tiefenschärfe als Gründe an. Befürworter berufen sich auf die
Ergebnisse klinischer Studien mit verbessertem Kontrastsehen vor
allem
unter mesopischen Lichtbedingungen, nicht nachweisbarer
Verschlechterung von Defokussierkurven sowie auf die Verfügbarkeit
von Linsen mit unterschiedlicher Asphärizität. Unter Verwendung
eigener Studienergebnisse sowie der anderer Untersucher soll auf
diese kritische Fragestellung Bezug genommen werden unter
Einbeziehung neuer Messmethoden zur Bestimmung der Linsenposition im Auge.
Erschienen in:
Klin Monatsbl Augenheilkd 2010; 227: Suppl. 1, S1–S24
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1431-634X
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