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24. Kongress der DGII 2010
Abstracts DGII 2010
V.
Wissenschaftliche
Sitzung: Allgemeines/Varia
V30
Wie wichtig ist Biometrie bei
Kataraktpatienten in Afrika?
Briesen S1, Roberts H2
1 Augenklinik Dardenne, Bonn;
2 Kwale District Eye
Centre (Kenia)
Fragestellung:
In sich entwickelnden Ländern werden häufig noch
Standardlinsen verwendet und es ist unklar inwieweit Biometrie die
refraktiven Ergebnisse der Kataraktchirurgie verbessert.
Methodik:
Linsenstärken in 0,5D Abstufungen wurden gemäß Biometriedaten
in Kataraktpatienten an einem Sekundärzentrum in Kenia implantiert.
Ein Modell wurde generiert, wie sich die refraktiven Ergebnisse
bei Implantation von Standardlinsen verändert hätten.
Ergebnisse:
325 Augen von 290 Patienten wurden operiert. 232 Augen (71%)
mittels Phaco, der Rest mittels SICS. 267 Augen (82,2%) erreichten
einen bestkorrigierten Visus von ‰0,33. Vorbestehende Komorbidität
war der Hauptgrund für einen schlechteren Visus (43%). 72,3%
aller Augen erreichten eine zufriedenstellende Refraktion, (Sphärisches
Äquivalent:+1 D bis -1,5D). 26,2% waren stärker myop und
1,5% waren stärker hyperop. Mit Standardlinsen hätten 56% aller
operierten Augen im Bereich von +1 D bis -1,5 D gelegen. 16% wären
signifikant hyperop gewesen.
Schlussfolgerung:
Patienten im
ländlichen Afrika haben vergleichbar selten signifikante Achsenmyopie
und Standardlinsen erzielen in etwa 50 – 60% zufriedenstellende
Refraktionswerte. Dieser Anteil kann durch Biometrie weiter erhöht
werden. Ein großer Vorteil von Biometrie gegenüber Standardlinsen
liegt darin, dass ungewünschte Hyperopie deutlich reduziert wird.
Erschienen in:
Klin Monatsbl Augenheilkd 2010; 227: Suppl. 1, S1–S24
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1431-634X |