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24. Kongress der DGII 2010
Abstracts DGII 2010
VII.
Wissenschaftliche
Sitzung: Update der Retinologischen Gesellschaft
R48
Strategien zur Versorgung kombinierter
Verletzungen von Vorder- und
Hinterabschnitt: aus der Sicht des
HA-Chirurgen
Müller M
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus
Lübeck
Kombinierte Verletzungen des vorderen und hinteren Augenabschnittes
erfordern eine initiale komplette Abschätzung der Art
und des Ausmaßes der Verletzung. Entsprechend der eigenen
Möglichkeiten und der operativen Ausstattung der erstversorgenden
Einheit sollte die strategische Planung über die unmittelbare
Primärversorgung hinausgehen. Ziel ist hierbei die effektive und für den
Patienten günstigste operative Wiederherstellung. So handelt es sich
bei penetrierenden Verletzungen des hinteren Augenabschnittes,
insbesondere mit intraokularem Fremdkörper, um schwerste
Verletzungen, welche primär von Hinterabschnittschirurgen bzw. in
entsprechenden Zentren behandelt werden sollten. Ein primärer
Wundverschluss in einer kleineren Einheit vor Ort ist nur dann sinnvoll,
wenn eine weitere geplante Versorgung in einem größeren Zentrum
nur verzögert erfolgen kann. Bei Beteiligung des hinteren Augenabschnittes
ist eine komplette Pars-plana-Vitrektomie indiziert, wobei bei
kombinierten Verletzungen zunächst die sichere, PVR-freie
Netzhautanlage
sichergestellt wird und zumindest bei schwerwiegenden Verletzungen
sekundär die optische Rehabilitation des vorderen Augenabschnittes erfolgt.
Erschienen in:
Klin Monatsbl Augenheilkd 2010; 227: Suppl. 1, S1–S24
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1431-634X
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