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24. Kongress der DGII 2010
Abstracts DGII 2010
I.
Wissenschaftliche
Sitzung:
Hornhaut/Refraktive Chirurgie
KV5
Perioperative Anti-VEGF-Applikation
bei Hornhauttransplantationen
mit
komplizierenden Neovaskularisationen
Schmidt JC1, Mennel S2
1 Augenklinik Tausendfensterhaus, Duisburg;
2 Universitäts-Augenklinik Marburg
Fragestellung: Inhibiert Anti-VEGF auch Vaskulalrisationen infolge
chronischer Hornhautveränderungen? Material und Methode: Wir
führten bei 3 pseudophaken Augen eine Keratoplastik (KPL) durch,
die präoperativ eine ausgeprägte Vaskularisation der Hornhaut sowie
eine Rubeosis iridis bei chronischen Keratitiden aufwiesen. Präoperativ
und intraoperativ führten wir an einem Auge intravitreale
Injektionen mit Anti-VEGF, sowie bei 2 Augen subkonjunktivale
Anti-VEGF-Depots durch.
Ergebnisse:
Fünf Tage nach Anti-VEGF-
Injektion war die massive Irishyperämie deutlich rückläufig, so dass hier
komplikationslos eine KPL durchgeführt werden konnte. Nach
5 Monaten waren keine Irisveränderung mehr nachweisbar, Visusanstieg
von FZ auf 0,2. Die Augen mit HH-Vaskularisationen zeigten nach
Anti-VEGF-Anwendung kein Vorteil gegenüber den Augen, die
bei ähnlichem Ausgangsbefund ohne Adjuvans operiert wurden.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit gestörter Iristrophik und
Schrankenstörungen wie bei Diabetikern, aber auch infolge chronischer
Entzündungen der Hornhaut, gestaltet sich durch die Anwendung
von Anti-VEGF das operative Vorgehen deutlich übersichtlicher.
Ob Hornhautvaskularisationen langfristig durch eine perioperative
Anti-VEGF-Anwendung besser zu behandeln sind, müssen
weitere
Untersuchung klären.
Erschienen in:
Klin Monatsbl Augenheilkd 2010; 227: Suppl. 1, S1–S24
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1431-634X
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